Gladbeck. Nach Gladbeck-Mitte, Rentfort-Nord, Brauck und Butendorf soll nun auch Zweckel energetisch saniert werden. Was das bedeutet – und wann Start ist.
In drei Gladbecker Stadtteilen ist der Innovation-City-Rollout bereits spürbar. Etliche Gebäude sind in Rentfort-Nord, Stadtmitte und Brauck-West/Butendorf mit KfW-Förderung (Kreditanstalt für Wiederaufbau) energetisch saniert worden – im Sinne einer fürs Klima besseren Stadtentwicklung. Mit Hilfe der Fördermittel sind unter anderem Fassaden und Fenster energetisch gedämmt, Photovoltaikanlagen installiert, Heizungen erneuert, Wärmepumpen angeschafft und auch Dächer begrünt worden. Nun soll auch für den Stadtteil Zweckel ein energetisches Quartierskonzept erstellt werden. Doch was genau ist für Zweckel vorgesehen?
Die Nachverdichtung des Gladbecker Fernwärmenetzes im Blick
In Rentfort-Nord, auch das ist eine Auswirkung des Konzeptes, wird das Fernwärmenetz nachverdichtet. Was das Strukturwandelprojekt in Gladbecks nördlichstem Stadtteil bewegen soll, und an welchen Zeitrahmen man im Rathaus dafür denkt, das erläuterte in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses Jürgen Harks. In Zweckel, so der Leiter der städtischen Umweltabteilung, gibt es einen sehr großen Bestand an alten Wohngebäuden. Es könnten also mit entsprechenden Maßnahmen und Modernisierungen hohe energetische Einsparmaßnahmen erzielt werden.
Darüber hinaus könne das Quartier aber auch zum Modellstadtteil werden, was die Erstellung und Umsetzung eines kommunalen Wärmeplans angeht. In Zweckel könne also erprobt werden, so Harks weiter, was dann in der Folge als künftige Wärmeversorgungsstruktur über das komplette Stadtgebiet Gladbecks ausgerollt werden könnte. Harks bezeichnete Zweckel als ein „interessantes Quartier“ mit einem jetzt schon, bedingt durch die Nähe zum Kraftwerk in Scholven, hohen Fernwärmeanteil. Der Innovation-City-Rollout könne eine weitere Verdichtung und Ausweitung des Wärmenetzes anstoßen.
Randlage in Zweckel ist eine Herausforderung für die künftige Wärmeversorgung
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Zweckel ist ein großer Stadtteil – mit ungefähr 700 Hektar Fläche – und liegt nördlich der Innenstadt. Das Gebiet, so der Leiter der Umweltabteilung weiter, ist zu unterteilen in einen circa 300 Hektar großen städtischen Siedlungsteil und große, eher ländlich geprägte Flächen mit kleineren Gebäudestrukturen. Die Landzunge im äußersten Norden (begrenzt durch Bottrop, Dorsten und Gelsenkirchen) liege zwar außerhalb des Kern-Quartiers, soll aber dennoch bewusst ebenfalls Teil des Planungsbereichs werden. Die Randlage bedeute laut Ausschussvorlage eine besondere Herausforderung im Hinblick auf die künftige Wärmeversorgung.
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In den zahlreichen historisch geprägten Wohnquartieren – es gibt in Zweckel noch einige ehemalige Bergarbeitersiedlungen – geht die Verwaltung von einem erhöhten Beratungsbedarf der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer aus. Viele Häuser seien bislang noch nie saniert worden. Darüber hinaus würden auch die Belange des Gestaltungs- und Denkmalschutzes besonders beachtet werden müssen bei der energetischen Sanierung einiger Straßenzüge im Stadtteil.
Geplant ist auch die Beteiligung der Bürger in dem Gladbecker Stadtteil
Ein wichtiger Punkt bei allen künftigen Plänen für Zweckel, betonte Jürgen Harks, sei auf jeden Fall die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil. Ebenso sollten Energieversorger, Unternehmen, Vereine, Schulen und Institutionen mit einbezogen werden. Grundlage für alle Aktivitäten soll ein integriertes energetisches Quartierskonzept sein. Es soll unter anderem aufzeigen, mit welchen konkreten Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig die CO2-Emissionen in Zweckel reduziert und gleichzeitig auch die Lebensqualität im Stadtteil gesteigert werden könne.
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>> IM DRITTEN QUARTAL 2024 SOLL ES LOSEGEHEN
- Die Ausschreibung soll unmittelbar nach Erhalt des Bescheides durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erfolgen. Das Quartierskonzept soll dann im dritten Quartal 2024 fertiggestellt sein soll.
- Anschließend sollen für die Umsetzung des Konzeptes weitere Fördermittel für ein Sanierungsmanagement beantragt werden.
- Die Förderhöhe für die Umsetzung beträgt derzeit 75 Prozent der förderfähigen Kosten bei einer maximalen Fördersumme von 210.000 Euro (Umsetzung über drei Jahre) oder 350.000 Euro bei einer Umsetzung über fünf Jahre. Der Planungsausschuss stimmt den energetischen Plänen für Zweckel zu.