Gladbeck. Eine Gladbecker Lehrerin spricht im WDR-Radio über die Zusammenhänge unseres Alltags und der katholischen Lehre. So findet sie ihre Themen.

  • Gladbecker Lehrerin Meike Wagener-Esser spricht in WDR 3 und WDR 5
  • In „Kirche im WDR“ erzählt sie von ganz alltäglichen Themen – und wie sie im Zusammenhang mit der katholischen Lehre stehen
  • Ihre Beiträge sind noch bis Samstag zu hören

Ob ein Text über sie in der Zeitung eine gute Idee ist, davon ist Meike Wagener-Esser noch nicht so richtig überzeugt. „Es soll ja vor allem um die Botschaft gehen, nicht um meine Person.“ Um eine Botschaft nämlich, die in der Woche vom 6. bis zum 11. November viele Tausend Menschen erreichen wird – im Rahmen der Sendung „Kirche in WDR 3“ und „Kirche in WDR 5“. Wagener-Esser, im echten Leben Religions- und Deutschlehrerin an der Johannes-Kessels-Akademie in Gladbeck, holt die Lehren der katholischen Kirche dabei in die Gegenwart – und spricht deswegen auch schonmal über Whatsapp-Statusmeldungen.

Angefangen hat ihr alljährlicher Ausflug in die Welt des Radios im Jahr 2008, ein Jahr bevor sie als Lehrerin nach Gladbeck kam. „Der damalige Rundfunkbeauftragte der Kirche, Klaus Pfeffer, hat Sprecher für „Kirche im WDR gesucht, da habe ich dann einfach mal mitgemacht“, erinnert sich die promovierte Theologin. Zwei Jahre lang wurde sie als Radiosprecherin geschult, in einem Seminar mit dem knackigen Titel „Sprechen für Hunderttausende“.

Gladbecker Lehrerin spricht im Radio: „Den Menschen Denkanstöße geben“

Wobei, eigentlich spricht sie nur für eine Person. „Das haben wir in dem Seminar gelernt. Wenn man sich nur einen Menschen vorstellt, ist die Botschaft direkter, persönlicher.“ Diese eine Person ist dabei nicht mal hypothetisch. Wenn Meike Wagener-Esser ihre Beiträge aufzeichnet, zuletzt im WDR-Studio in Essen, ist der aktuelle Rundfunkbeauftragte der Kirche dabei. „Im Studio spreche ich Pater Philipp dann direkt an. Er arbeitet auch redaktionell mit, das ist eine große Hilfe.“

Apropos redaktionell: Über was spricht die Gladbeckerin in den Beiträgen eigentlich? „Bei ,Kirche im WDR’ geht es darum, den Menschen Denkanstöße zu geben, in Dingen, die ihren Alltag betreffen.“ Deswegen werden die Beiträge auch zu ziemlich alltäglichen Zeiten gesendet, um 7.50 Uhr (WDR 3) und 6.55 Uhr (WDR 5), „wenn die Menschen am Frühstückstisch sitzen, im Badezimmer sind, zur Arbeit fahren“.

Lehrerin aus Gladbeck spricht im WDR: „Das ist keine Kanzelpredigt“

Dabei gehe es nicht darum, sich aufs hohe Ross zu setzen und die Leute von oben herab zu belehren. „Das ist keine Kanzelpredigt. Ich spreche die Leute an, sie sollen sich von einem Gedanken berühren lassen, mit dem sie sich über den Tag hinweg auseinandersetzen können.“ Deswegen redet Wagener-Esser über Alltagsthemen, „die auch eine aktuelle Relevanz haben“.

So ein aktuelles Thema ist zum Beispiel unser Leben in der digitalen Welt, häufig mit „FOMO“ überschrieben, die Angst, etwas zu verpassen. „Ich habe bei Whatsapp Statusmeldungen gesehen, die von den großartigsten Dingen berichten. Das habe ich verknüpft mit einer Erzählung des Apostels Paulus, der sozusagen im Negativen prahlt.“ Die Idee dahinter: „Dass die Menschen einmal darüber nachdenken, was sie ausmacht, sich die Frage stellen: ,Was ist mein Wesen?’.“

Die Ideen kommen der Lehrerin beim Sport – zum Beispiel

Dass ihr die Botschaft wichtig sei, nicht so sehr ihre Person, das macht Meike Wagener-Esser deutlich, aber trotzdem: „Ich komme als Person ja natürlich vor, sonst wäre es nicht authentisch. Aber ich weiß das zu dosieren.“ Sechs Beiträge mit ungefähr drei Minuten Länge, das erfordere einen gewissen Vorlauf. Die Entstehung der Texte sei dabei ganz unterschiedlich, „die Ideen kommen mir oft einfach so, mal beim Sport, oder eben, wenn ich Whatsapp betrachte“.

Dann geht’s an den Schreibtisch. „Ich muss da wohlüberlegt schreiben, über jede Formulierung gut nachdenken. Es ist ja Sprechen, nicht Vorlesen, das ist ein großer Unterschied. Ich muss genau abwägen, wie ich mein Thema sprachlich einbinde.“

Wenn das alles geschafft ist, bleibt nur noch das Einsprechen, für eine Person, aber irgendwie auch für Hunderttausende. Macht das eigentlich Spaß, oder ist es eher Arbeit? Meike Wagener-Esser schüttelt mit dem Kopf. „Es ist nicht ganz einfach. Aber ich mache es immer noch gerne.“

>> GLADBECKERIN SPRICHT IM WDR: DIE TERMINE

  • Meike Wagener-Esser spricht von Montag, 6. November, bis Samstag, 11. November, sechs Mal im WDR-Radio.
  • Im WDR 3 spricht sie ab 7.50 Uhr in der Sendung „WDR 3 Mosaik“. WDR 5 sendet ihre Beiträge ab 6.55 Uhr in der Sendung „Morgenecho“.
  • Die Sendungen können auch nachträglich unter wdr.denachgehört werden.