Gladbeck. Am Riesener-Gymnasium in Gladbeck steht ein „Drucktest“ für das gesperrte Obergeschoss an. Er könnte den Lauf der Dinge am Gymnasium ändern.
Das Riesener-Gymnasium in Gladbeck wird in der Woche ab dem 6. November einem „Drucktest“ unterzogen. Ein Gutachter, der mittels eines speziellen Druckbelastungstests die Tragfähigkeit der Rippendecke nachweisen kann, wird vor Ort sein. Silke Döding, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung: „Eine Ingenieurgesellschaft für experimentelle Bauwerksuntersuchung wird Druckversuche im Bereich der Rippendecke durchführen und die Belastungsfähigkeit auswerten. Das Gutachten wird anschließend von einem Prüfstatiker zur Bestätigung gegengeprüft. Wir erwarten, dass uns die Ergebnisse relativ kurzfristig vorliegen.“ Das Gutachten könne gegebenenfalls dazu führen, das bislang gesperrte Obergeschoss wieder für den Unterricht freizugeben.
Im Frühjahr 2022 sprach ein Gutachterbüro mit Blick auf das Riesener-Gymnasium von einem „Großschadensfall“, sogar der Abriss der Schule stand im Raum. Das Gutachten zeichnete ein desolates Bild des Gebäudes: Schadstoffe in den Wänden – vermutlich Asbest –, Trinkwassersystem und Heizungsanlage hoffnungslos veraltet, teils gar nicht mehr den geltenden Vorschriften entsprechend. Viele Kellerwände sind feucht, das Beleuchtungssystem ist schlecht, die Fenster sind nicht mehr zeitgemäß, die gesamte Energiebilanz ist zum Haareraufen.
Riesener-Gymnasium in Gladbeck ist in miserablem Zustand
Besonders schlimm: Die Deckenkonstrukte des Obergeschosses, die nicht mehr tragfähig sind. Die komplette Etage wurde gesperrt, mit der Initiative „Zusammenrücken“ – in künftiger Ermangelung von Ausweichräumen an anderen Schulen – wurde ein kleines Pflaster auf eine klaffende Platzwunde geklebt.
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Die Idee, den Jovyplatz mit einem Ersatzgebäude zu bebauen, ist mittlerweile schon wieder vom Tisch. In den vergangenen Sommerferien wurden drei „NaWi-Light-Räume“ eingerichtet, also Klassenräume für naturwissenschaftliche Fächer, die den Verlust der Räume unterm Dach ausgleichen sollen. Die Phase I des „Zusammenrückens“ am Riesener-Gymnasium soll möglichst nach den Sommerferien 2024 abgeschlossen sein, so die Stadt. Je nachdem, wie der „Drucktest“ verläuft, könnte das Obergeschoss aber wieder freigegeben werden – und alle bisherigen Pläne über den Haufen werfen.