Gladbeck. „Brickolage Ruhr“ erlebte eine gelungene Premiere in Gladbeck. Menschenmassen bestaunten Bauten aus Lego – und kauften selbst bunte Steine.
Bunte Steine, so weit das Auge reicht: Die Organisatoren von „Brickolage Ruhr“ haben mit ihrer ersten Lego-Börse in Gladbeck am Sonntag offenbar einen Nerv getroffen. Tausende Besucher füllten die Mathias-Jakobs-Stadthalle schon am Mittag. Es gab aber auch so viel zu entdecken und zu bestaunen, dass manche Gäste gar nicht wussten, wohin sie sich zuerst wenden sollten.
Die Brickolage, Lego Börse und Ausstellung.
Menschenmassen schoben sich am Sonntag durch das Foyer und den großen Saal der Mathias-Jakobs-Stadthalle. Hüpfende Kinder an den Händen ihrer Eltern, leuchtende Augen, muntere Unterhaltungen und Ausrufe des Staunens allerseits. Die erste Lego-Börse in Gladbeck, das zeichnete sich nach Öffnung der Türen um 11 Uhr bereits ab, war ein voller Erfolg.
Der Organisator der Gladbecker Börse weiß, wie ansteckend die Liebe zu Lego sein kann
Organisator Manuel Rottmann strahlte über das ganze Gesicht: „Das hatten wir erhofft, und insgeheim hatten wir auch damit gerechnet.“ Denn der 44-jährige Agrarfachwirt und freiberufliche Organisationspädagoge weiß, wie ansteckend die Liebe zu Lego sein kann. Diese kleinen bunten Steinchen sind der Stoff für Abertausend Ideen. „Lego ist ein beliebtes Spielzeug, steht für Geschicklichkeit und Geduld, aber auch für Fantasie und vor allem für eine schöne Zeit im Beisammensein der Familie.“
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Rottmann selbst blickt auf eine legoreiche Kindheit mit drei Brüdern und einem baubegeisterten Vater zurück. Und hat seine Leidenschaft an seinen zwölfjährigen Sohn Thies weitergegeben, der an einem Stand munter Minibausätze verkaufte. Gemeinsam mit zwei Freunden hatte Rottmann es auf eigene Kosten und eigenes Risiko gewagt, unter dem Namen „Brickolage Ruhr“ die Börse zu organisieren.
1000 Quadratmeter mit 40 Händlern und 25 Ausstellern, zahlreichen Walking-Acts, Wandbildern, Imbissständen vor der Halle: Das Publikum konnte stundenlang stöbern und staunen zwischen alten Bausätzen und brandneuen, noch verschweißten Lego-Sets, zwischen unzähligen Einzelteilen, historischen Paketen oder den brandneuen Erscheinungen des Spielzeugherstellers aus Dänemark.
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Der Bereich im Foyer war größtenteils den „MOCs“ reserviert, My Own Creation, meine eigene Kreation. Sebastian Reif aus Essen, ein passionierter und beruflicher Eisenbahner, präsentierte seine Nachbildung einer Lok- und Güterwagen-Werkstatt, Volker und Sabine den Nachbau eines Schwerlastschiffes. Fast zwei Meter lang, 12.500 Teile, ein Jahr Bauzeit, jedes kleine Detail war zu sehen, Kräne, Hubschrauber auf der Plattform, unzählige Arbeiter unter Deck.
„Haben Sie Orks?“, fragte eine Kundin den Hobbyhändler Josef. „Moment, ich muss suchen“, war die Antwort, gefolgt vom Wühlen zwischen Hunderten von sorgfältig abgefüllten Tüten. „Wenn man etwas baut, kauft man immer reichlich, und dann bleibt auch reichlich über“, sagte er schmunzelnd. Aber Orks? Die nichtmenschlichen Wesen aus dem Roman „Herr der Ringe?“ Ja, Lego stellt mittlerweile nicht nur Werftarbeiter und Feuerwehrmänner her, sondern auch Fantasiegestalten. Zwei „lebendige“ Orks wandelten übrigens durch die Hallen. Gemeinsam mit Arwen, der Halbelbin, und Urukai – insgesamt vier Darsteller in authentischen, handgemachten Kostümen, engagiert, um die Besucher mit gemeinsamen Fotografien zu beglücken.
Wie viele Steine am Sonntag den Besitzer wechselten, lässt sich nicht ermitteln, aber angesichts der vollen Tüten in den Händen der Besucher eine Menge. Die Versteigerung eines Raumschiffes, ein „Halekin Super Sternenzerstörer“, in stiller Auktion brachte zusätzlich eine Spende für einen guten Zweck ein. Nur glückliche Gesichter, wohin das Auge blickte. „Wir hoffen, wir können die Stadt Gladbeck überzeugen, im kommenden Jahr an einer zweitägigen Veranstaltung dieser Art mitzuarbeiten“, sagte Rottmann. Es wäre ihm ein Anliegen, in dieser Form an einem Samstag auch zur Belebung der Gladbecker Innenstadt beizutragen.
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