Gladbeck. Der Schützenverein Rentfort 1898 wird 125 Jahre alt. Das wird vier Tage gefeiert. Darauf dürfen sich die Gladbecker ab 3. August freuen.
„Es lockt und winkt der Girlanden Grün zum frohen, gemütlichen Feste. Es jauchzt und klingt der Trompeten Schall ein Willkomm‘ für all‘ uns’re Gäste.“ So beginnt die gereimte Einladung des Schützenvereins Rentfort 1898 zum Schützenfest 1938. Das 40-jährige Bestehen wurde damals gefeiert. Jetzt laden die Rentforter Schützen wieder ein – wenn auch nicht in Versform. Der Verein, der vor 125 Jahren gegründet wurde, feiert vom 3. bis zum 6. August in Gladbeck sein großes Jubiläums-Schützenfest auf dem Festplatz an der Johowstraße.
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Die Rentforter Schützen sind in diesem für sie besonderen Jahr Ausrichter des Stadtkönigsschießens. Deshalb geht es schon am Donnerstag (3. August) los. Je fünf Bewerber aus allen sechs Gladbecker Schützenvereinen legen ab 17.20 Uhr auf den Vogel an, um die Nachfolge des amtierenden Stadtprinzenpaares Vito I. und Anna I. (aus Rentfort) anzutreten. Gäste sind herzlich willkommen. Die „Kirchhellener Blasmusik“ spielt auf.
Zum 125-jährigen Bestehen des Schützenvereins Rentfort 1898 gibt’s auch einen „Special Act“
Am Freitag (4. August) wird’s ab 18 Uhr laut in Rentfort. Mit Böllerschüssen am Vereinslokal Kleimann-Reuer startet der zweite Festtag. Nach der Kranzniederlegung und Totenehrung auf dem Friedhof marschieren die Grünröcke, begleitet vom Spielmannszug Holsterhausen-Dorf und dem Bergwerksorchester Consolidation, zum Festzelt. Es folgen der obligatorische Großen Zapfenstreich (20.45 Uhr) und ein „Special-Act“ zum Jubiläum. Daran schließt sich der Schützenball an. Die Cannstatter Wasen Band „Die VOLXXLIGA“ übernimmt den musikalischen Part.
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Richtig ausschlafen können Schützen und Gäste danach nicht. Um 11 Uhr beginnt am Samstag das Königsschießen. Vier Bewerber um die Nachfolge des amtierenden Königspaares Christoph I. und Bärbel I. (Schwan) gibt es bisher. Die Namen bleiben wie immer geheim. Auch der amtierende König lässt sich nicht entlocken, ob er versuchen wird, der dritte Kaiser in der Vereinsgeschichte zu werden. Eine Frau ist (noch) nicht unter den Aspiranten, obwohl das seit vier Jahren möglich ist. Seinerzeit wurde durch eine Änderung der Vereinssatzung die Männer-Domäne gebrochen: Auch Frauen dürfen vollwertige Mitglieder werden. Immerhin sind von den 258 Mitgliedern mittlerweile 34 weiblich.
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Wenn die Trophäen gefallen sind und die Schützen sich gestärkt haben, wird es ab 14 Uhr ernst. Nach dem entscheidenden Treffer wird das neue Königspaar im Festzelt proklamiert. Der Krönungsball samt Partyabend mit der Band „Volles Brett“ und Schlagersänger Olaf Henning beginnt um 20 Uhr.
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Der Sonntag startet um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der St. Josef-Kirche und anschließendem Frühschoppen. Höhepunkt des letzten Festtags ist, wie immer, der große Festumzug durch den Stadtteil, der sich um 15 Uhr auf der Haldenstraße in Bewegung setzt.
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Nach der Königsparade auf der Johowstraße (16 Uhr) geht es im Festzelt nahtlos weiter. Zu den Klängen der Band „Soundconvoy“ wird die abschließende Schützenparty steigen. Ja, feiern können die Rentforter Schützen. Das haben sie in ihrer 125-jährigen Geschichte oft genug bewiesen.
Hier gibt’s Eintrittskarten
Im Festzelt an der Johowstraße finden 1200 Besucher Platz. Beim Stadtkönigsschießen und beim abschließenden Schützenball ist der Eintritt frei.
Der Besuch der Zeltveranstaltungen am Samstag und Sonntag kostet je 12,50 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf im Restaurant Kleimann-Reuer an der Hegestraße und im Modegeschäft Kronenberg an der Hochstraße. Auch die Abendkasse ist geöffnet.
„Wir sind kein klassischer Schützenverein“, sagt Vorstandsmitglied Marco Gensbichler. „Nicht der Schießsport, sondern Gemeinschaft und Geselligkeit stehen bei uns an erster Stelle.“ Dazu gehören Osterfeuer, Nikolausfeier für die Kleinen, alle zwei Jahre ein Kinderschützenfest mit „Kappeskoppkloppen“, Karnevalsfeiern . . .
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Auch das Gemeinwohl haben sich die Schützen auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam mit anderen Vereinen und Organisationen aus dem Stadtteil wurden und werden viele Benefizveranstaltungen auf die Beine gestellt. Marco Gensbichler: „Die Spenden für wohltätige Zwecke summieren sich inzwischen auf fast eine Million Euro. Das ist nur möglich, weil die Rentforter zusammenstehen.“ Und bestimmt auch ausgiebig mitfeiern beim Jubiläumsschützenfest.