Gladbeck. Lärm, Gastromöbel, die nachts auf die Straße fliegen, Vandalismus: An der Dorstener Straße in Gladbeck gibt’s Ärger. Das sagen Stadt und Polizei.

In Gladbeck-Zweckel geht es aktuell alles andere als beschaulich zu. Anwohner der Dorstener Straße sind verärgert: Regelmäßig, schildern sie, käme es vor allem abends und nachts zu Randale im Stadtteil. Zerstörte Bushaltestellen, Vandalismus auf dem Spielplatz an der Dorstener Straße, Gegenstände, die nachts auf die Fahrbahn geworfen werden, nächtliches Gegröle. Die Beschwerden häufen sich. Bei der Polizei und beim städtischen Ordnungsamt ist die Situation bekannt. Abhilfe? Die sehen die genervten Anwohner bislang noch nicht.

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Anwohnerin der Dorstener Straße in Gladbeck macht sich vor allem Sorgen um die Kinder

Seit 2011 wohnt Andrea Minkley mit ihrer Familie an der Dorstener Straße, direkt gegenüber vom Vereinssportplatz. Sie sagt klipp und klar: „Es ist eine Zumutung, was auf der Dorstener Straße abends abgeht!“ Für die Zweckelerin ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis vielleicht auch einmal etwas Schlimmeres passiert. Ein Problem sei, listet sie auf, dass auf der Dorstener Straße viel zu schnell gefahren werden. „Vor allem am Abend. Dann wird vom Kreisverkehr an der Kirche aus so richtig Gas gegeben.“ Durch den nahen Spielplatz und auch den Sportplatz sieht Minkley vor allem die Gefahr, „dass Kinder durch die Raserei zu Schaden kommen könnten“. Vor allem im Sommer sei auf dem Spielplatz auch in den Abendstunden immer viel los, weil es dann einfach kühler ist als tagsüber. Die Polizei sei darüber auch informiert worden. „Einmal wurde daraufhin kontrolliert, mehr ist nicht geschehen.“

Immer wieder wurden Tische und Stühle von „Wolli’s Eiscafe“ nachts auf die Straße geworfen

Was nun noch hinzukommt: Seit einiger Zeit würden sich Fälle von Vandalismus entlang der Dorstener Straße häufen. So seien beispielsweise Tische und Stühle von „Wolli’s Eiscafé“ immer wieder nachts von Unbekannten auf die Fahrbahn der Dorstener Straße gestellt worden. In der vergangenen Woche sei dann auch noch der Glascontainer gleich gegenüber, am Sportplatz, umgeworfen worden. Minkley zählt weiter auf: Mutwillige Beschädigungen der Geräte auf dem Spielplatz, beschädigte Autos, zerdepperte Scheiben an Bushäuschen, nächtliche Ruhestörung durch lautes Gegröle… „Viele Nachbarn sind genervt, rufen immer wieder die Polizei an. Aber bis dann ein Streifenwagen eintrifft, sind die Randalierer natürlich weg.“ Auch ans Ordnungsamt der Stadt habe man sich schon gewandt. Ruhe sei bisher noch nicht eingekehrt.

Die Betreiber von „Wolli’s Eiscafé“ haben mittlerweile reagiert, nachdem das Mobiliar der kleinen Terrasse immer wieder auf die Fahrbahn geflogen ist. „Sogar aus dem Gebüsch an der AWo gegenüber haben wir schon einen vollkommen zerstörten Tisch gezogen“, ärgert sich Andrea Perrech, deren Sohn die Eisdiele betreibt. Der Familie geht es dabei nicht nur um den wirtschaftlichen Schaden, sondern vor allem um die Gefahr, die nachts von Gegenständen auf der Fahrbahn ausgehen kann. „Wie kommt man bloß auf solche Ideen!“ Immer wieder hätten Nachbarn der Eisdiele in den vergangenen Wochen die Polizei alarmiert, weil das Gepolter sie nachts aufgeschreckt hat.

Polizei: Bezirksdienst fährt verstärkt Streife an der Dorstener Straße

Die Familie hat nun Konsequenzen gezogen, räumt jeden Abend die Terrassenmöbel rein, weil zuvor selbst das Anketten von Tischen und Stühlen nichts gebracht hat. Zudem wurde auch eine Kamera installiert. Grundsätzlich, betont Perrech, könne es aber so an der Dorstener Straße einfach nicht weiter gehen. Die Nachbarn vermuten, dass eine Gruppe Jugendlicher, die vor allem nachts und an den Wochenenden durch die Gegend zieht, für die Randale verantwortlich ist.

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Sowohl bei der zuständigen Polizeibehörde in Recklinghausen als auch im Gladbecker Rathaus ist die Situation an der Dorstener Straße bekannt. Und es wurde auch bereits reagiert. „Die Beamten vom Bezirksdienst fahren vermehrt in Zweckel Streife, und das immer, wenn es die Zeit erlaubt“, erklärt auf Anfrage Polizeisprecherin Anette Achenbach. Sie nennt auch gleich einige nächtliche Einsätze der Polizei an der Dorstener Straße. Vor allem an einem Wochenende Ende Juni (24. und 25. Juni) seien die Beamten mehrmals gerufen worden. Achenbach zählt Geschrei und laute Geräusche in der Nacht auf, auch Stühle auf der Fahrbahn, die dann allerdings beim Eintreffen des Streifenwagens bereits weggeräumt waren. In der Nacht darauf seien den Anwohnern drei Jugendliche durch ihr Verhalten aufgefallen. Beim Eintreffen der Polizei waren sie allerdings bereits verschwunden. Die Polizeisprecherin appelliert, solche Vorfälle immer zu melden. In der Hoffnung, die Übeltäter dann auch wirklich einmal erwischen zu können.

KOD kontrolliert vor allem am Spielplatz in Zweckel

Ähnlich äußert sich auch Stadtsprecher David Hennig. Dass es im Bereich der Dorstener Straße in Zweckel „ein Problem gebe“, sei bei den zuständigen Stellen in der Verwaltung schon seit Monaten bekannt. Man arbeite ämterübergreifend und auch in Abstimmung mit der Polizei an einer Lösung. Die KOD-Teams würden bereits seit geraumer Zeit vermehrt vor allem Kontrollen am Spielplatz an der Dorstener Straße durchführen. Und das besonders in den Abendstunden. Es seien auch schon Platzverweise ausgesprochen worden. Das Problem dabei: „Einiges geschieht wahrscheinlich zu einer späteren Uhrzeit, wenn der KOD bereits Feierabend hat.“ Meldungen nimmt das Ordnungsamt unter der KOD-Hotline 02043/ 992 888 entgegen.