Gladbeck. Sie wohnen Haus an Haus, Alfred Dluzewski und Pietro Mancuso. Ihr Zuhause ist die Uferstraße in Brauck-Süd – und keiner von beiden möchte es missen. Sie schätzen vor allem die gute Nachbarschaft im Viertel. Allerdings: Ärger bereitet ihnen der schlechte bauliche Zustand von Straße und Bürgersteig.
Alfred Dluzewski wohnt seit 1964 dort, nebenan wohnt inzwischen auch die Tochter. Der 78-Jährige und seine 80-jährige Frau Christel schätzen die sehr gute Nachbarschaft. „Das ist doch das A und O!“ Sie sprechen den Anliegern von Ufer-, Emscher- und Schleusenstraße ein großes Lob aus: „Wie die ihre Häuser herausgeputzt haben, das ist schon enorm!“ Dluzewski, in Ostpreußen geboren und in Horst groß geworden, ist seit langem überzeugter Braucker.
Genau wie Pietro Mancuso, der gebürtige Sizilianer. Seit neun Jahren wohnt er an der Uferstraße – wieder. „Ich bin in die alte Heimat zurückgezogen, an der Uferstraße bin ich groß geworden“, erzählt er der WAZ. Mit neun Jahren war er mit seinen Eltern hierher gekommen, der Vater war einer der ersten Gastarbeiter. Mancuso selbst arbeitete über 40 Jahre auf Ruhrglas, jetzt genießt der 62-Jährige, der lange in Karnap lebte, mit seiner Frau Karin den Vorruhestand. Vor allem ist er glücklich über den großen Garten, am Zugang steht ,Villa don Pietro’. „Ich finde das wunderbar.“
Nur eins stört beide – Dluzewski wie Mancuso: Die Lkw, die über die Uferstraße brettern. „Die nutzen die Straße als Abkürzung zwischen der Brauckstraße und der Essener Straße in Horst.“ Dluzewski: „Wenn die über die Straße donnern, wackeln die Gläser im Schrank.“ Mancuso: „Da hilft nur ein Durchfahrtsverbot für Lkw.“
Sauer sind sie auch über die schlechte Straßendecke der Uferstraße, „das ist eine Holperstrecke“. Die gehöre neu gemacht. Dluzewski beklagt auch den „miserablen Zustand“ des Bürgersteigs. „Meine Frau ist da schwer gestürzt, hat sich das Gesicht total angeschlagen und das Gebiss ist gebrochen. 14 Tage war sie im Krankenhaus.“ Mehrere Nachbarn seien gestürzt. „Das waren leichtere Stürze. Es kann aber auch mal schwere Unfälle geben.“ Schreiben ans Ordnungsamt und an den Bürgermeister blieben ohne Reaktion.