Gladbeck. Drei verdächtige Objekte wurden in Gladbeck kontrolliert. Im Fokus der Polizei waren dabei illegale Machenschaften in Shisha-Bars und Cafés.
Am früheren Freitagabend erfolgte in Gladbeck erneut eine Razzia gegen Clankriminalität. Insgesamt wurden drei Objekte von der Polizei kontrolliert, bei denen es sich um Shisha-Bars und Cafés handelt. Im Fokus der Einsatzkräfte standen dabei mögliches illegales Glücksspiel, Drogenkonsum, illegaler Aufenthalt oder Steuerverstöße.
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Der Einsatz fand so in Kooperation mit den Netzwerkpartnern der Polizei Recklinghausen statt, darunter die Ausländerbehörde und der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Gladbeck, sowie die Steuerfahndung und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Konkret kontrolliert wurden im Stadtteil Brauck die Klarastube an der Klarastraße 1 und das Yesil Cafe an der Horster Straße 448, sowie das Trip Cafe an der Landstraße 174 in Butendorf. Nach der Razzia in Gladbeck wurden drei weitere Objekte ähnlicher Art in Bottrop kontrolliert.
Die Polizei war mit einer Hundertschaft bei der Razzia im Einsatz
Im Mittelpunkt der Kontrollen, die gegen 19.30 Uhr zeitgleich starteten, stand die Überprüfung von steuerrechtlichen, ordnungsrechtlichen, baurechtlichen, verkehrsrechtlichen und strafrechtlichen Aspekten, Verstöße gegen gaststättenrechtliche Bestimmungen, Steuerverstöße, Jugendschutzverstöße, Verkehrsverstöße und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Polizei war insgesamt mit einer Hundertschaft im Einsatz. Die Polizeikräfte achteten im Umfeld der Objekte (Hinterhöfe, Parkplätze) auch auf verkehrsrechtliche Verstöße. Dabei hatten speziell ausgebildete Polizistinnen und Polizisten ein besonderes Augenmerk auf hochmotorisierte Fahrzeuge (illegales Tuning).
Neben der Feststellung von Verstößen ging es den Sicherheitsbehörden bei diesem Einsatz auch darum, so die Polizeipressestelle, „Erkenntnisse über Strukturen krimineller Clanmitglieder aufzudecken und diese in Ermittlungsverfahren einfließen zu lassen“. Die Polizei konzentrierte sich vornehmlich auf die Überprüfung von Personen und Fahrzeugen an und im Umfeld der Objekte.
Nach den Razzien in Gladbeck und Bottrop wurde Bilanz gezogen
Im Rahmen der Razzien wurden seitens der Stadt Gladbeck vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen geschrieben (2x Spielverordnung, 1x Jugendschutz, 1x Nichtraucherschutzgesetz). Die Stadt Bottrop schrieb zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen des unerlaubten Betriebs von Sportwettautomaten sowie 14 weitere Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen des Verstoßes gegen die Spielverordnung (2), das Nichtraucherschutzgesetz (8) und die Tabakverordnung (4). Zudem fertigten die Mitarbeitenden einen Bericht wegen eines nicht ordnungsgemäß angebrachten CO2 Melders.
Das Hauptzollamt wurde in Bottrop tätig und fertigte eine Anzeige wegen des Verdachts der Steuerhehlerei. Die Polizeibeamtinnen und -beamte schrieben eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und stellten den Ausweis auch direkt sicher. Zudem folgte eine Anzeige wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels. Im Weiteren stellten die Beamten einen Glücksspielautomaten sowie Bargeld im unteren vierstelligen Bereich sicher. Die Steuerfahndung war ebenfalls an allen sechs Objekten vor Ort und führte Kontrollmaßnahmen im Rahmen der Steueraufsicht durch. Das Ausländeramt nahm eine Person wegen des Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz in Gewahrsam. Die weitere Bearbeitung erfolgt durch das Ausländeramt.
In Gladbeck kontrollierten die Einsatzkräfte einen 32-jährigen Autofahrer auf der Horster Straße. Es ergaben sich erste Hinweise auf den Konsum von Drogen, weshalb der Gladbecker mit zur Wache genommen wurde. Nach der Entnahme einer Blutprobe – durch einen Arzt – wurde er wieder entlassen. Die Ordnungswidrigkeitenanzeige folgte. Insgesamt wurden für den Verkehrsbereich noch 15 Verwarnungsgelder erhoben und zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt.
Clankriminalität ist ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit auch in 2023
Mit der Razzia setzt das Polizeipräsidium die Taktik der Nadelstiche gegen Clankriminalität im Kreis Recklinghausen im Sinne der Strategie des Innenministeriums NRW fort. Am 25. November des Vorjahres war der jüngste Einsatz dieser Art in Gladbeck erfolgt. „Schon seit Jahren gehen wir konsequent gegen kriminelle Clanstrukturen vor, Seite an Seite mit unseren Partnern. Die Erfahrungen zeigen - wir sind top vernetzt, wir nutzen alle rechtlichen Möglichkeiten effektiv aus und wir setzen Maßnahmen erfolgreich um“, betont Friederike Zurhausen.
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Die Polizeipräsidentin zeigt auch klare Kante mit Blick in die Zukunft: „Wir werden diese Kooperation in gewohnter Weise fortführen. Die Missachtung von Recht und Gesetz dulden wir nicht und deshalb wird das Thema Clankriminalität auch in diesem Jahr ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein“.