Gladbeck. Die Ausbaupläne der A52 zwischen Essen und Gladbeck sind weit vorangeschritten. Die Grünen im Stadtrat wollen alles auf den Prüfstand stellen.
Obgleich die Planungen und Beschlüsse zum Ausbau der A52 mit Tunnel auf Gladbecker Stadtgebiet voran geschritten sind, kündigen die Gladbecker Grünen an, ihren Widerstand gegen das Projekt verstärken zu wollen. Rückenwind geben die aktuellen Äußerungen der Grünen-Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die gegen den Koalitionspartner, FDP-Bundesverkehrsminister Wissing, alle Autobahn-Ausbaupläne auf den Prüfstand stellen will.
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„Seit der Landtagswahl haben wir uns innerhalb unserer Partei wieder stärker vernetzt“, beschreibt Grünenchefin Sandra Borgwerth die Aktivitäten ihres Stadtverbands. „Inzwischen sind wir in Regierungsbeteiligung sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene“. Hier wollen die Grünen Einfluss auf die Verkehrspolitik und damit auf die A52-Planung nehmen. Sie passe weder im Hinblick auf den Klimanotstand, „noch auf die Herausforderung einer nachhaltigen Verkehrspolitik in unsere Zeit“, so Borgwerth.
Grüne in der Region vernetzen ihren Kampf gegen den A52-Ausbau
Im Koalitionsvertrag mit SPD und FDP hätten die Grünen vereinbart, „bei den Bundesfernstraßen […] einen stärkeren Fokus auf Erhalt und Sanierung [zu] legen, mit besonderem Schwerpunkt auf Ingenieurbauwerke.“ Mit Blick auf die Brückensanierungen entlang der A45 sei das nach Ansicht von Borgwerth dringend erforderlich.
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Auf Initiative der Gladbecker Günen habe es erst Ende letzten Jahres einen Austausch mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Bundesverkehrsausschusses, der grünen Bundestagsabgeordneten Nyke Slawik gegeben. „An dem Austausch haben Grüne aus Essen, Bottrop, Gelsenkirchen und dem Kreis Recklinghausen teilgenommen“, berichtet der Co-Vorsitzende der Gladbecker Grünen, Frederic Uschmann. „Mit den Grünen in der Region vernetzen wir unseren Widerstand gegen den absurden Autobahnbau. Der Kampf ist längst nicht zu Ende!“
Parteitagsbeschluss in Vorbereitung, um Einfluss auf Verkehrswegeplan zu nehmen
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So wollen die Grünen in der Region einen Parteitagsbeschluss vorbereiten, um Einfluss auf den Bundesverkehrswegeplan zu nehmen. „Wir brauchen mehr Bahnhöfe, bessere Schienenwege, schnelle und komfortable Radrouten und mehr Mittel für den Erhalt der bestehenden Infrastruktur“, sagt Uschmann. „Die Autobahnplanung, die man mit schönen Worten ‚37Grad’ getauft hat, wird schnell abkühlen. Auf eine Autobahn durch Gladbeck sollte die Stadtverwaltung besser nicht setzen.“
Die Gladbecker Grünen hatten im fast eine Dekade andauernden A52-Disput im Gladbecker Stadtrat zunächst den Ausbau mit Tunnellösung 2015 mitgetragen. Ende 2019 wurde dann eine überraschende Kehrtwende vollzogen, das Projekt als nicht mehr zeitgemäß eingestuft.