Gladbeck. 600 Beutestücke bei Wohnungsdurchsuchungen sichergestellt. Polizei veröffentlicht Fotos von Uhren und Schmuck. Auch Gladbecker könnten Opfer sein.

Das Polizeipräsidium Dortmund hat im Rahmen eines verdeckt geführten Verfahrens gegen eine Bande von falschen Telekom Mitarbeitern einen Zugriff in Gelsenkirchen, Bottrop und Bochum durchgeführt. „Aufgrund der örtlichen Nähe könne wir auch Taten in Gladbeck nicht ausschließen“, so Pressesprecher Peter Bandermann. Die festgenommene Bande hatte es generell auf ältere Menschen als Opfer abgesehen. Vor Ort klingelte man zu zweit in sehr gepflegtem Erscheinungsbild (Mäntel, Anzüge) an der Haustür. Einer der Kriminellen lenkte die Opfer dann in der Wohnung durch Gespräche ab, der andere durchsuchte währenddessen sehr schnell Schränke und Schubladen nach Uhren, Schmuck und Gold. Rund 600 Beutestücke wurden sichergestellt.

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Konkret festgenommen wurden am 29. November zwei Männer (33, 35) und eine Frau (28). Bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen in Gelsenkirchen, Bottrop und Bochum stellte die Polizei rund 600 Beutestücke sicher, deren Gesamtwert auf rund 500.000 Euro geschätzt wird. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen stammen Uhren, Schmuck, Münzen und Gold aus mehr als 30 Taten, bei denen die Beschuldigten an zahlreichen auch noch unbekannten Tatorten in ganz Deutschland mit der Telekom-Legende arbeiteten. „Es könnte sein“, vermutet Peter Bandermann, „dass viele der Opfer den Diebstahl noch nicht bemerkt haben“. Denn sichergestellt worden seien wertvolle Uhren, „darunter beispielsweise eine Rolex im Wert von 46.000 Euro, deren Verlust der Polizei noch nicht gemeldet wurde“.

Die Kriminalpolizei sucht auch den Besitzer dieser wertvollen Rolex, die sichergestellt wurde, aber noch keinem Opfer zugeordnet werden konnte.
Die Kriminalpolizei sucht auch den Besitzer dieser wertvollen Rolex, die sichergestellt wurde, aber noch keinem Opfer zugeordnet werden konnte. © Polizei Dortmund | NN

Die Kriminalpolizei bittet so auch Gladbecker, die in der Vergangenheit unangemeldeten Besuch von (angeblichen) Telekom-Mitarbeitern hatten, „zu überprüfen, ob in ihrer Wohnung deponierte Wertsachen verschwunden sind“. Die Polizei rät dazu, sich nicht auf Geschäfte oder Beratungsgespräche an der Haustür einzulassen. Vor allem sollten keine fremden Personen in die Wohnung gelassen werden, „die ohne rechtmäßige Terminabsprache vor der Tür stehen“.

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Die Dortmunder Polizei möchte die sichergestellten Wertgegenstände, die noch Taten und etwaigen Geschädigten zugeordnet werden müssen, gerne den rechtmäßigen Eigentümerinnen und Eigentümern zurückgeben. Die bei den Hausdurchsuchungen entdeckten Halsketten, Armbänder, Ringe, hochwertige Uhren, Broschen, Münzen und Gold wurden fotografiert. Die Polizei hat dazu Bildergalerien auf ihrer Homepage veröffentlicht und fragt: Wer erkennt auf den Fotos sein Eigentum? Kontakt zur Polizei in Dortmund ist unter 0231 -1320 sowie auf der jeweiligen Seite der Bildergalerie über den Link „Hinweis geben“ möglich. Fotos von diesen Wertgegenständen sind im Fahndungsportal der nordrhein-westfälischen Polizei hinterlegt: https://polizei.nrw/fahndung/95055 sowie https://polizei.nrw/fahndung/95054 und https://polizei.nrw/fahndung/95037