Gladbeck. Die Stadt Gladbeck hat unter extrem engen Bedingungen ihren Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Ein Kommentar.

Man darf sich nichts vormachen: Der Etat 2023 der Stadt Gladbeck bleibt angesichts der Dauerkrisen und der mangelnden finanziellen Ausstattung der Stadt sehr fragil. Denn zur finanziellen Wahrheit gehört, dass zwei operative Defizite komplett aus dem Etat „isoliert“ sind – finanzielle Schäden durch die Corona-Pandemie und durch die Ukraine-/Energiekrise. Das allein bewahrt die Stadt Gladbeck vor einem massiven Defizit – gar vor einem finanziellen Zusammenbruch.

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Finanzierung von 65 zusätzlichen Stellen im Etat der Stadt Gladbeck grenzt an Magie

So gesehen ist das, was im Rat verabschiedet wurde, nicht mehr und nicht weniger als ein Nothaushalt – der Stadtmotor läuft keuchend weiter. Viel Gestaltungsspielraum bleibt da nicht für die Politik. Das spiegelte sich bei den Haushaltsberatungen im Hauptausschuss wider, die sachlich und größtenteils von Zurückhaltung geprägt waren. Die eine oder andere Duftmarke wurde gesetzt, ein bisschen Symbol hier, ein wenig Sparforderung dort.

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Allerdings: Für Außenstehende bleibt es verblüffend, dass das Rechenwerk aus dem Hause des Kämmerers doch immer noch etwas ermöglicht: 65 neue Stellen – wer hätte damit angesichts der strukturellen Einnahmeprobleme und der ohnehin enorm hohen Belastung des Etats durch die Personalkosten rechnen können. Das grenzt an Magie.