Gladbeck. Der Bau von neun Luxus-Eigentumswohnungen in Gladbeck stoppt kurz vor der Fertigstellung. Die Baufirma ist in Schwierigkeiten. Wie es weitergeht.
Eigentlich sollten die luxuriösen Eigentumswohnungen, die das Essener Unternehmen Harfid in der Nähe vom Wittringer Wald in Gladbeck baut, Ende des Jahres bezugsfertig sein. Verkauft sind die neun Komfortwohnungen bereits. Doch aus dem Einzug in die neuen vier Wände wird es vorerst nichts. Das Bauunternehmen ist in finanzielle Schieflage geraten. Die Harfid-Baustellen ruhen aktuell, so auch das Projekt „Allenstein Carrée“ an der Allensteiner Straße, Ecke Wittringer Straße.
Der Neubau in Gladbeck ist eingerüstet. Die schicken schwarzen Fensterrahmen sind bereits drin, an der Fassade und höchstwahrscheinlich auch am Innenausbau muss noch gearbeitet werden. Wann es weitergeht in Gladbeck, dazu gab es aus der Harfid-Unternehmenskommunikation auf Anfrage keine Angaben.
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Nur soviel, dass derzeit an Plänen gearbeitet werde, wie und in welcher Reihenfolge die aktuell ruhenden Bautätigkeiten wieder in Gang zu bringen sind. Nach und nach sollen alle Baustellen wieder geöffnet werden, so eine Sprecherin. Ein entsprechender Plan werde in Kürze fertig sein.
Baufirma Harfid hat im September Insolvenz anmelden müssen
Die renommierte Essener Baufirma Harfid mit rund 300 Beschäftigten hat Mitte September Insolvenz anmelden müssen. Corona-Krise und im Anschluss die Auswirkungen des Ukraine-Krieges haben dem Unternehmen erhebliche finanzielle Turbulenzen beschert. Um sich neu aufstellen zu können, wurde ein Insolvenzverfahren beantragt.
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Ende Oktober dann eine gute Nachricht: Mit dem Unternehmen Whitefield wurde ein Investor gefunden, der mehrheitlich bei Harfid einsteigt. Die finanzielle Neustrukturierung der angeschlagenen Baufirma sei auch bereits auf den Weg gebracht, und man wolle laufende Bauprojekte fortführen, die entsprechenden Baustellen Schritt für Schritt wieder öffnen.
Baustellen ruhen in Gladbeck, Gelsenkirchen und Bochum
In Gladbeck ist allerdings seitdem nichts passiert. Und auch in weiteren Ruhrgebietsstädten bereiten ruhende Harfid-Bauvorhaben Sorgen. In Bochum beispielsweise geht es um ein Neubauprojekt mit fast 100 Wohnungen auf einem knapp über 7500 Quadratmeter großen Grundstück. Dort sind die Arbeiten erst Anfang des Jahres gestartet. Im Moment tut sich nichts auf der Baustelle. Die Lokalpolitik ist in Sorge, dass ein großes Wohnquartier nun nicht zu Ende gebaut wird. Und auch in Gelsenkirchen-Buer ruht eine große Baustelle der Essener Baufirma. Hier geht es um 107 Mietwohnungen in sechs Mehrfamilienhäusern, die auf dem Gelände des ehemaligen Amtsgerichts an der Goldbergstraße gebaut werden.
Für jedes Bauprojekt besteht eine eigene Projektgesellschaft, so eine Unternehmenssprecherin
Eine Unternehmenssprecherin beruhigt: Für jedes Bauvorhaben gebe es eine eigene Projektgesellschaft, die als Bauherrin fungiere und die nicht direkt von den finanziellen Problemen der Harfid-Baufirma betroffen sei. Das sei auch beim Projekt „Allenstein Carrée“ der Fall.
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Wie die Käufer der Luxuswohnungen in Gladbeck mit der erheblichen Zeitverzögerung bis zum möglichen Einzug umgehen, dazu wollte sich die Unternehmenssprecherin nicht äußern. Schließlich ist das Bauvorhaben in der Nähe des Wittringer Waldes bereits so gut wie fertig. Ein Einzugstermin – nämlich Ende des Jahres – war von Harfid auch bereits genannt worden. Da liegt die Vermutung nahe, dass unter den künftigen Bewohnern des „Allenstein Carrées“ auch der eine oder andere ist, auf den nun Probleme zukommen. Weil der Mietvertrag schon gekündigt oder die alte Immobilie bereits verkauft ist. Und nun ist das Umzugsdatum wieder ungewiss.