Gladbeck. Die Gewerkschaft Verdi geht juristisch gegen den geplanten verkaufsoffenen Sonntag in Gladbeck vor. Warum die Gewerkschafter so sauer sind.
Der geplante verkaufsoffene Sonntag in Gladbeck am 4. Dezember steht auf der Kippe: Die Gewerkschaft Verdi wird die vom Rat der Stadt dazu verabschiedete Verordnung gerichtlich überprüfen lassen.
Sobald der verkaufsoffene Sonntag am 4. Dezember im Amtsblatt der Stadt veröffentlich ist (Verdi rechnet Anfang der kommenden Woche damit) und der Beschluss des Stadtrates dann offiziellen Charakter haben wird, werde Verdi Klage beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen einreichen, teilte Azad Tarhan, zuständiger Verdi-Gewerkschaftssekretär, mit. „Wir lehnen die geplante Gladbecker Sonntagsöffnung am 4. Dezember zum Nikolausmarkt grundsätzlich ab, wir sind die Sonntagsschützer.“
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Verdi weist auch auf den Energieeinsparungen
Verdi bezweifelt, so Tarhan, dass die geplante Sonntagsöffnung die gesetzlichen Rahmenbedingungen einhalte. „Die Konzeptvorlage der Stadt zur angestrebten Sonntagsöffnung in Gladbeck ist schlichtweg als mangelhaft zu bewerten“, so der Gewerkschaftssekretär in einer Stellungnahme.
Im Kern habe der Gesetzgeber einen sehr klaren Grundsatz formuliert: Es müsse ersichtlich sein, dass die Anlassveranstaltung – also in diesem Fall der Nikolausmarkt – mehr Menschen anzieht, als die geöffneten Läden. Tarhan: „Um es ganz deutlich zu sagen: Es reicht nicht aus, dies einfach nur zu behaupten!“
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Nicht zuletzt weist Verdi auf den ökologischen Aspekt hin. Tarhan richtet einen Appell an Bürgermeisterin Bettina Weist: „Lassen Sie die Läden an den Sonntagen einfach geschlossen. So müssen nicht zusätzlich Gebäude beleuchtet, geheizt und mit Strom versorgt werden!“