Gladbeck. Geschenke zu Weihnachten? In vielen armen Familien keine Selbstverständlichkeit. Eine kleine Abhilfe schaffen möchte die neue Gladbecker Tafel.

In Gladbeck leben viele arme Familien. Familien, die höchstwahrscheinlich mit sehr gemischten Gefühlen der beginnenden Weihnachtszeit und dem damit verbundenen Konsumrausch entgegen schauen. Denn bei ihnen werden wohl keine, oder nur sehr wenige Geschenke unterm Weihnachtsbaum liegen. Die Caritas und einige Einzelhändler rufen deshalb auch in diesem Jahr wieder zur Spendenaktionen im Advent auf. Und auch das Team der neuen Gladbecker Tafel schmiedet Pläne, damit möglichst viele Menschen in Gladbeck ein schönes Weihnachtsfest erleben. Vor allem auch die Kinder.

Blick zurück: Die Ehrenamtlichen der früheren Gladbecker Tafel haben über Jahre eine Paketaktion für ihre Kunden organisiert, meistens verbunden sogar mit einer kleinen Feierstunde kurz vor Heiligabend, bei der die Präsente dann verteilt wurden. Diese Tradition möchte das Deutsche Rote Kreuz, das jetzt die Versorgung der Bedürftigen in der Stadt übernommen hat, in diesem Jahr wieder aufleben lassen.

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Das DRK bittet die Gladbecker, sich an der Paketaktion für die Kunden der Tafel zu beteiligen

Deshalb bittet DRK-Chef Wilhelm Walter alle Gladbeckerinnen und Gladbecker, sich jetzt wieder an einer Paketaktion für die Tafel-Kunden zu beteiligen. Für die Erwachsenen sollten Lebensmittel eingepackt werden – möglichst lange haltbare Produkte. Bei den Präsenten für Familien mit Kindern darf es gern auch Spielzeug sein, um den Kleinen eine besondere Freude zu bereiten. Diese Pakete, erklärt Walter, sollten dann mit einem „K“ gekennzeichnet werden, für eine bessere Zuordnung. Schön wäre, wenn jedem Geschenk auch noch ein persönlicher Gruß hinzugefügt werden würde, so der DRK-Mann.

Die neue mobile Tafel in Gladbeck, organisiert vom DRK, kommt bei den Menschen sehr gut an. Das Tafelmobil fährt in der Woche von Montag bis Donnerstag jeweils einen anderen Stadtteil in Gladbeck an.
Die neue mobile Tafel in Gladbeck, organisiert vom DRK, kommt bei den Menschen sehr gut an. Das Tafelmobil fährt in der Woche von Montag bis Donnerstag jeweils einen anderen Stadtteil in Gladbeck an. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann auch direkt mit dem Shoppen und Packen der Päckchen loslegen. Die Präsente können nämlich ab sofort beim DRK an der Europastraße abgegeben werden. Das sogar theoretisch rund um die Uhr, denn „unsere Einsatzzentrale im Gewerbepark Brauck ist schließlich immer 24 Stunde lang besetzt“.

Seit Anfang Oktober rollt der Tafelwagen durch Gladbeck

Wie genau die Verteilung der Weihnachtsgeschenke an die Bedürftigen aussehen wird, darüber hat sich das Tafel-Team beim DRK noch nicht wirklich Gedanken gemacht – machen können. Denn im Moment, so Walter, sind die Tafel-Leute mit der Ausgabe der Lebensmittel und allen anderen Arbeiten drumherum mehr als ausgelastet. Seit Anfang Oktober rollt der Tafelwagen durch Gladbeck, steuert von Montag bis Donnerstag jeweils einen zentralen Punkt in den Stadtteilen bzw. in Stadtmitte an, um die Kundinnen und Kunden von dort aus mit Lebensmitteln zu versorgen. Jeden Freitag finden außerdem Hausbelieferungen für die Gladbeckerinnen und Gladbecker statt, die nicht mehr mobil sind und deshalb nicht zum Tafelwagen kommen können.

600 Personen sind mittlerweile in Gladbeck als Tafel-Kunden registriert

Knapp über 200 bedürftige Menschen standen beim Start des neuen Versorgungsangebotes auf der Liste. Mittlerweile meldet die mobile Tafel über 600 Personen, die versorgt werden. „Und die Liste ist noch nicht abgearbeitet. Dieser Andrang hat selbst uns überrascht“, sagt Wilhelm Walter. Parallel finden auch noch weitere Schulungen der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer statt. 20 sind es mittlerweile, und auch die hauptamtlichen Kräfte bringen sich mit ein. Wer einige Stunden seiner Freizeit ebenfalls für die gute Sache zur Verfügung stellen möchte, ist den Tafel-Leuten beim Gladbecker DRK herzlich willkommen.

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Unter den 600 Menschen, die in Gladbeck zu den Tafel-Kunden zählen, sind nach Auskunft von Wilhelm Walter 180 Kinder – von ganz kleinen Jungen und Mädchen bis hin zu Jugendlichen. Und egal ob Baby oder Teenie: Alle würden sich garantiert über ein kleines Geschenk zu Weihnachten freuen.