Gladbeck. Das Bürgerforum Gladbeck kritisiert, dass eine PR-Agentur im Auftrag der Stadt für A52-Bau werbe. Der Vorwurf lautet: „Schönfärberei“.
Das Bürgerforum Gladbeck kritisiert das Vorgehen der PR-Agentur, die das Projekt „37° Nordost“ im Auftrag der Stadtverwaltung Gladbeck betreue. Der Vorwurf: „Die Werbeagentur macht Reklame für die Autobahn 52.“ Franz Kruse vom Bürgerforum spricht von „Schönfärberei“.
„In verschiedenen Veranstaltungen stellt die Agentur schöne Visionen für den Tunnel in den Vordergrund und versucht systematisch, die vielen Nachteile des Autobahnbaus zu verschweigen“, so Kruse. Das sei auch beim Workshop „Stadt für alle“ in der Stadthalle geschehen.
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„In den Bildern, auf denen die immens vielen Autos, die auf dem Tunneldach zwangsläufig fahren müssen um zu den dortigen Auf- und Abfahrten der A52 zu gelangen fehlten, wurde eine schöne neue Welt beschworen.“ Hingegen seien das „riesige Autobahnkreuz in Wittringen“, Lärmbelästigungen und Feinstaub nicht thematisiert worden. Die vielen Nachteile des Autobahnbaus für die Stadt Gladbeck würden einfach verschwiegen.
Schon die problematischen Tunnelenden – gesundheitsschädlich wegen Lärm und Feinstaub inmitten von Wohngebieten – wurden beim Workshop nicht in den Kreis der behandelten Themen aufgenommen. Kruse weiter: „Man musste schon den Stimmen von realistisch denkenden Bürgern zuhören, um zu erkennen, dass die A52 als Ganzes ein Riesenproblem für Gladbeck darstellt; daran ändert auch der Tunnel nichts. Selbst die bisher bekannten Visionen für die Tunneloberfläche wurden von etlichen Besuchern sehr kritisch hinterfragt. Vor allem die starke Versiegelung durch die umfassende Erschließung von heute unversiegelten, grünen Bereichen war häufig genannt.“
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Es sei in der Stadthalle zudem auch die Frage gestellt worden, inwieweit die neue Straße auf dem Tunneldach, „die eine innerstädtische Hauptverkehrsstraße und gleichzeitig einen Autobahnzubringer darstellt“, nicht genau so eine Trennung für Gladbeck darstellt wie heute die B 224.
Neben der Präsentation netter Ideen für die Tunnelgestaltung sei das Bemühen um Schönfärberei im Projekt 37 Grad Nordost unübersehbar. Kruse: „Bürgerbeteiligung ist ja schön und richtig, aber sie müsste seriöser betrieben werden um auch gut zu sein.“