Gladbeck. Beim Prozessbeginn in Essen erscheint der angeklagte Gladbecker nicht. Die Richter schicken vergebens die Polizei zur Wohnungen des Angeklagten.

Es müssen brutale Szenen gewesen sein. Vor rund zwei Jahren verlor ein Mann in Gladbeck bei einer Schlägerei die Sehkraft auf einem Auge. Nun sollte einem der mutmaßlichen Täter der Prozess vor dem Landgericht in Essen gemacht werden. Doch es kam anders.

Denn sein Platz auf der Anklagebank blieb leer. Auch der Versuch seines Verteidigers, per Telefon Kontakt mit dem 27-Jährigen aufzunehmen, blieb vergeblich. Die Richter am Landgericht Essen hatten daraufhin die Polizei zu seiner Gladbecker Anschrift geschickt. Doch auch dort konnte der Angeklagte nicht angetroffen werden. Nach Angaben der Nachbarn soll die Familie im Urlaub sein.

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Die Täter sollen zu dritt auf ihr Opfer eingeschlagen haben

Es war am Abend des 4. Juni 2020, als auf der Straße plötzlich ein Streit ausbrach. Kurz darauf lag das Opfer auch schon auf dem Boden. Offenbar bewusstlos. Zu dritt soll damals, so die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage, auf den Mann eingeschlagen worden sein. Immer gegen den Kopf. Einer der mutmaßlichen Täter soll später von einer Zeugin wiedererkannt worden sein. Die anderen beiden Verdächtigen sind unbekannt.

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Der Schwerverletzte war damals mehrfach operiert worden. Sein rechtes Auge konnte jedoch nicht mehr gerettet werden. Eine Erinnerung an die Geschehnisse hat das Opfer offenbar nicht. Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung. Der Prozess soll nun im August starten.