Gladbeck. Die Vestische kauft 21 neue Busse, die nur mit synthetischem Kraftstoff betankt werden. Das ÖPNV-Unternehmen strebt an, klimaneutral zu fahren.

Die Vestische macht einen weiteren Schritt Richtung klimaneutraler Mobilität: Das Nahverkehrsunternehmen aus Herten, das auch in Gladbeck fährt, schickt in diesen Tagen 21 neue Busse auf Linie, die ausschließlich mit synthetischem Kraftstoff betrieben werden. „Wir reden nicht nur über Verkehrswende, wir setzen sie um“, sagt Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt.

„Neben der Ausweitung des Angebots ist die Antriebswende entscheidend. Dabei ist Technologieoffenheit der Schlüssel zum Erfolg“, so der Vestische-Chef. Erst vor wenigen Tagen hatte die Vestische auch den Förderbescheid des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zur Beschaffung von insgesamt zehn Brennstoffzellenbussen erhalten. Während es bei den wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zunächst darum gehen wird, wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln, sind die 21 neuen Busse mit Verbrennungsmotor sofort uneingeschränkt einsetzbar.

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Äußerlich unterscheiden sich die neuen Busse der Vestischen nicht von denen der bisherigen Flotte.
Äußerlich unterscheiden sich die neuen Busse der Vestischen nicht von denen der bisherigen Flotte. © Vestische

Die Vestische wird ab diesem Jahr alle neuen Fahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen betanken und hat dafür auf dem Betriebshof in Herten eine eigene Tankstelle eingerichtet. Durch den Einsatz von GTL (Gas-to-Liquids) erreichen die Busse sofort den Status „sauberes Fahrzeug“ gemäß der europäischen Clean-Vehicles-Richtlinie.

Dieser synthetische Kraftstoff kostet pro Liter etwa sechs bis zehn Cent mehr als herkömmlicher Diesel, reduziert aber neben dem Verbrauch auch die Emission von Stickoxiden um bis zu 20 Prozent und den Ausstoß von Feinstaub um bis zu 10 Prozent. Verbrennungsmotoren können mit synthetischen Kraftstoffen (sogenannten E-Fuels) klimaneutral betrieben werden, indem der Strom zur Erzeugung des Treibstoffs aus erneuerbaren Quellen gespeist und das notwendige CO₂ aus Biomasse, Industrieabgasen oder der Atmosphäre entnommen wird.

Darum, so heißt es bei der Vestischen, sieht die Bundesregierung das in der Europäischen Union diskutierte Verbrennerverbot ab dem Jahr 2035 sehr kritisch und pocht auf Technologieoffenheit. Die Vestische in Herten wird bis 2025 weitere 90 Fahrzeuge anschaffen, die ausschließlich mit synthetischem Kraftstoff fahren. Zudem besteht die Option auf 30 weitere Wagen. Dadurch wird das Unternehmen seine Flotte bis 2025 komplett auf die Abgasnorm Euro VI umgestellt haben, betont das Nahverkehrsunternehmen.