Gladbeck. Eine Erfrischung bei Hitze wäre schön, aber in vielen Gladbecker Brunnen fließt kein Tröpfchen. Sie sind aus mehreren Gründen abgestellt.

Einmal die Füße ins kühle Nass strecken, wenn’s draußen hochsommerlich heiß ist – da bieten Brunnen in der Innenstadt von Gladbeck eine willkommene Erfrischung. Wenn denn das Wasser läuft. Doch das tut es zur Enttäuschung der Menschen an etlichen Stellen eben nicht.

„Dass einige Brunnen und Wasserspiele aktuell nicht in Betrieb sind oder in der Vergangenheit abgebrochen wurden, hat entsprechende Gründe“, sagt Stadtsprecher David Hennig. Beispiel: das Exemplar an der Lambertistraße. Hier tröpfelt nicht einmal ein kümmerliches Rinnsal. Die Anlage sei defekt, so Hennig. Wo genau das Problem liegt? Unklar. Um die Ursache herauszufinden, müsse der Boden großflächig aufgebuddelt werden. Dann könnten Fachleute dem Schaden auf den Grund gehen – und ihn beheben. „Ein entsprechender Auftrag dazu wird aktuell erteilt“, so der Verwaltungssprecher. Was die Reparatur kosten wird, sei noch nicht abzusehen.

Beschäftigte aus dem Gladbecker Rathaus beklagten sich über Lärmbelästigung

Ganz anders gelagert ist der Fall „Brunnen vor dem Rathaus“. Er wird, so Hennigs Erklärung, zeitweise aus Lärmschutzgründen abgestellt. Nicht etwa die Nachbarschaft hat sich über Belästigung beklagt. Hennig erzählt: „Betroffen sind die Kollegen in den Büro- und Sitzungsräumen des Alten Rathauses. Es plätschert schon sehr laut, wenn das Wasser läuft.“ Die trichterartige Bauanordnung verstärke die Geräuschentwicklung. Doch der Rathaussprecher versichert, dass der Brunnen auf dem Willy-Brandt-Platz keineswegs dauerhaft trocken gelegt ist: „Er wird regelmäßig immer wieder angestellt.“ Und zwar zu folgenden Zeiten: 9 bis 10 Uhr, 12 bis 14 Uhr und 16 bis 19 Uhr.

Verödet liegt der Brunnen am Jovyplatz dar. Da die Mauer schadhaft ist, soll sie erneuert werden.
Verödet liegt der Brunnen am Jovyplatz dar. Da die Mauer schadhaft ist, soll sie erneuert werden. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ganz im Gegensatz zum Standort vor dem Rathaus ist und bleibt ganz in der Nähe die Wasserwand am Goetheplatz staubtrocken. Das ist eine Folge aus der Tatsache, dass es hier in der Vergangenheit fließend Wasser in der darunter liegenden Tiefgarage gab.

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Am Becken im Jovypark dröppelt kein Tröpfchen. Dieser Brunnen sei in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. An einigen Stellen sind Teile der Umrandung herausgebrochen. Der Brunnen soll also eine neue Mauer bekommen. Hennig: „Das wird später im Jahr geschehen. Die entsprechenden Vorplanungen haben bereits begonnen.“ Die Kosten für diese Reparatur belaufen sich auf schätzungsweise 170.000 Euro, so die Verwaltung.

Beschädigt ist ebenfalls der Kolpingbrunnen. Hennig erläutert: „Bereiche wurden vor vielen Jahren mit Bambus bepflanzt.“ Dessen unterirdische Sprossachsen – Fachleute sprechen von Rhizomen – haben Beschädigungen verursacht: „Man könnte sie mit Wurzelschäden im Straßenpflaster vergleichen.“

Gratis-Wasser zapfen

An Refill-Stationen, auch bekannt als Trinkwasser-Tankstellen, können sich Menschen kostenlos kostbares Nass abfüllen. Drei derartige Standorte zum Anzapfen sind stadtweit eingerichtet: am Kotten Nie (Bülser Straße 157), beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) an der Bottroper Straße und am Café Wertvoll (Goetheplatz).Gladbecks Stadtsprecher David Hennig kündigt an: „Weitere sind für die nähere und mittlere Zukunft geplant, unter anderem am Rathaus.“ Allerdings seien diese Vorhaben coronabedingt erst einmal auf Eis gelegt worden.

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Der Brunnen am Körnerplatz murmelt derzeit zwar, aber fragt sich, wie lange noch. Das Problem: „Die Wasserversorgung und Teile der Technik sind im Keller eines Privathauses untergebracht. Das ist nicht ganz optimal.“ Zudem steht die Frage im Raum: „Sind Zierbrunnen angesichts Wasserknappheit noch zeitgemäß?“ David Hennig: „Ein kleiner Zierbrunnen schafft es nicht, in den jeweiligen Innenstadtbereichen die Temperaturen spürbar abzusenken – er wirkt sich somit nicht deutlich auf das innerstädtische Klima aus. Auch wenn der Effekt marginal ist, ist er zum Beispiel für spielende Kinder jedoch sicherlich eine angenehme Möglichkeit der Erfrischung. Im Stadtgebiet wurden deshalb auch neue Wasserläufe und Wasserspielgeräte installiert, wie im Rathauspark und auf dem Spielplatz Dorstener Straße.“ Diese funktionierten auch.

Beschwerden aus der Anwohnerschaft haben nach Informationen aus der Stadtverwaltung dazu geführt, dass der Trinkbrunnen am Europaplatz entfernt wurde. Stein des Anstoßes: Lärmbelästigung. David Hennig weiß: „Solche Anlagen werden gerne auch als Versammlungsplätze genutzt.“

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Aus hygienischen Gründen sei während der Corona-Pandemie hingegen der Trinkwasserbrunnen am Marktplatz stillgelegt worden. Hennig erklärt: „Der Weiterbetrieb ist ungeklärt, wie auch bei vielen öffentlichen Trinkwasserstellen in Deutschland.“ Andererseits bieten einige Kommunen genau diese Stellen an, um beispielsweise Obdachlosen Zugang zu Flüssigkeit in Hitzeperioden zu bieten. Dazu sagt der Rathaussprecher: „So viele Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, haben wir in Gladbeck nicht. Sie haben andere Anlaufstellen. In Gladbeck wird niemand verdursten.“

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