Gladbeck. Im Herzen der City lockt der Europaplatz als Ort für Kundgebungen, Infostände und kleine Veranstaltungen. Offiziell wurde er nie eingeweiht.
Er ist der Platz, der eigentlich gar keiner ist – der Europaplatz im Herzen der Innenstadt. Streng genommen ist er lediglich eine Straßenkreuzung, nämlich die von Hoch- und Horster Straße. Aber eine, die sich seit der Fußläufigkeit und eines Umbaus vor gut 25 Jahren zu einem Platz der Kommunikation, zum netten Treffpunkt mitten in der Stadt entwickelt hat.
Früher, da brummte hier der Verkehr. Zwei Straßenbahnlinien fuhren quietschend um die Kurven, Autos durchquerten an dieser Stelle – ohne Ampelsteuerung – die Innenstadt. Absperrungen schützten die Fußgänger vor dem Verkehr. Anders wurde es in den 70er Jahren, als die Fußgängerzone entstand. Aber die Straßenbahn blieb, eine Linie quälte sich gar für kurze Zeit über den heutigen Europaplatz durch die Schillerstraße.
Nach dem Aus der Straßenbahn kam die Fußgängerzone
Nachdem die Straßenbahn Ende der 70er Jahre endgültig verschwunden war, wurde der „T-Punkt“ der beiden fußläufigen Einkaufsstraßen ein Eldorado ausnahmslos für Passanten – ein mehr als augenfälliger städtebaulicher Wandel. Doch schon zehn Jahre später galt die Ecke als unattraktiv. Das riesige Hochbeet – es stand vor der heutigen Bankfiliale (einst Teppich Kibek, ganz früher Rebbelmund) – empfanden viele als Sichtblockade, Stadtplaner werteten diese „Möblierung“ als Gestaltungselement, das den Fußgängerfluss auf der Einkaufsmeile aufhielt und ins Stocken brachte. So wurde dieser Teil der Fußgängerzone bei der „Entrümpelung“ unattraktiver und in die Jahre gekommener Möblierungen im Jahre 1993 relativ aufwändig und bis heute ansprechend umgebaut.
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Es entstand die kreisrunde Pflasterung mit Natursteinbändern und den Bronzetafeln, die an die sechs Partnerstädte Gladbecks erinnern. In der Mitte des Platzes mit etwa 36 Metern Durchmesser liegt eine runde Bronzetafel, die in die Himmelsrichtungen zeigt, in denen die Partner zu finden sind und die angibt, seit wann die Partnerschaft besteht (1964: Marcq-en-Baroeul 290 km, 1966: Schwechat 780 km, 1970: Enfield 475 km, 1988: Fushun 8002 km, 1990: Wodzislaw 815 km und 1993: Alanya 2628 km).
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Anfang der 90er Jahre wurde die Straßenkreuzung als Platz ausgebaut
Es dauerte nicht lang, und die neu gestaltete „Ecke“ hatte ihren Namen weg: Europaplatz, in Anlehnung an die Gestaltung der platzartigen Kreuzung. Ursprünglich standen in der Mitte, um den Kreis herum, vier Fahnenmasten. Sie waren vorgesehen für Europaflagge, NRW-Flagge, Stadtflagge und eine Ereignisflagge für etwaige Anlässe. Offiziell wurde der Platz nie eingeweiht und seiner Bestimmung als Platz der Städtepartnerschaften übergeben.
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Was der Entwicklung keinen Abbruch tat: Ein reges Platzleben war und ist zu beobachten. Vereine, Verbände oder Parteien bauen hier liebend gern ihre Infostände auf, Kundgebungen finden hier ebenso statt wie kleine Veranstaltungen. Am Rosenmontag liefen hier ein Zeit lang gern die Jecken auf, später im Jahr grüßt der Maibaum die Gladbecker. Zusätzlich belebt ist der Platz durch die Außengastronomie der Gaststätte Haus Surmann, die es seit einigen Jahren gibt.
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Hochfrequentierter Ort in der Stadt
Auch ohne Veranstaltungen zählt der Platz zu den hochfrequentierten Orten der Stadt. Allerdings marschieren die Leute oft über ihn hinweg. Der Platz sorgt für Leben und Geschäftigkeit, finden Anlieger und Citygäste.
Auch die Verweilqualität hat sich durch den Umbau der auf den Platz mündenden umgebauten fußläufigen Straßen (Horster Straße und Hochstraße) verbessert. Es gibt in der Nähe neue Bänke, und es gibt mehr Außengastronomie.