Gladbeck. Corona und Ukraine-Krieg wirken sich auch auf den Bau des Nahversorgungszentrums in Gladbeck aus. Der Projektleiter zeigt Perspektiven auf.

Es ist ein Neustart unter erschwerten Bedingungen. Aber immerhin: Die Pläne für den Neubau des Nahversorgungszentrums auf dem Gelände des abgerissenen Problemhochhauses Schwechater Straße 38 stehen nach wie vor. „Wir werden auf jeden Fall bauen“, versichert auf Anfrage Daniel Meßling. Er ist der Projektleiter des neuen Investors für das Bauvorhaben in Rentfort-Nord.

Einen Namen hat das kleine Einkaufszentrum für den Stadtteil schon – und das lange vor Baubeginn. Im „GZ Nord“ sollen die Menschen aus Rentfort in acht Läden alles shoppen können, was für den täglichen Bedarf gebraucht wird. GZ steht für Geschäftszentrum. Und mit den vorbereitenden Arbeiten für den Neubau hofft Daniel Meßling noch in diesem Jahr starten zu können.

Baugenehmigung der Stadt Gladbeck für das Nahversorgungszentrum in Rentfort-Nord steht noch aus

Im Moment warten wir allerdings noch auf die Baugenehmigung durch die Stadt. Einige Gutachten stehen noch aus, von unserer Seite müssten aber Ende Juni alle benötigten Unterlagen bei der Stadt zur Prüfung vorliegen“, so der Projektleiter. Dass der neue Investor aus dem Münsterland, der den Bau des Naherholungszentrums Anfang des Jahres von Implementum übernommen hat, noch nicht direkt loslegen kann, sei Segen und Fluch gleichermaßen. „Wir haben in der Corona-Pandemie mit der Planung begonnen, nun kommt noch der Ukraine-Krieg hinzu“, so Meßling. Dass beides sich erschwerend auf ein großes Bauprojekt auswirke, sei mittlerweile hinlänglich bekannt. „Wir reden von einem Investitionsprojekt, und natürlich müssen wir deshalb auch die Preise im Auge behalten.“

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Nur der „Block F“ mit der Ladenzeile ist stehen geblieben. Die Eigentümer wollen der Gebäude innen und außen aufwendig renovieren. Das haben sie bereits vor Jahren zugesichert.
Nur der „Block F“ mit der Ladenzeile ist stehen geblieben. Die Eigentümer wollen der Gebäude innen und außen aufwendig renovieren. Das haben sie bereits vor Jahren zugesichert. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mit den Ausschreibungen für die Arbeiten könne erst gestartet werden, wenn die Baugenehmigung von der Stadt Gladbeck für das „GZ Nord“ vorliegt. Für die meisten Materialien im Bausektor gebe es momentan nur Tagespreise. „Und da eine Entwicklung abzulesen, das hat etwas vom Blick in die Glaskugel.“ Bestenfalls, so Meßling, pendeln sich die Preise bis zum Baustart in Rentfort-Nord wieder auf einem vernünftigen Niveau ein. Beim Stahl beispielsweise sei diese Tendenz aktuell zu erkennen. „Erst ist der Kurs für Stahl in die Höhe geschnellt, nun geht er wieder leicht runter.“

Eventuell kann im Herbst mit den ersten Arbeiten an der Schwechater Straße begonnen werden

Die Hochhaus-Ruine ist Geschichte

Im Sommer 2021 war es endlich soweit: Nach langen vorbereitenden Arbeiten begann der langersehnte Abriss der Hochhaus-Ruine Schwechater Straße 38. Ende September war von dem Gebäude schon fast nichts mehr zu sehen. Die Anwohner in Rentfort-Nord feierten den Erfolg mit einer Abriss-Party.Anfang 2022 sind die Abrissarbeiten dann komplett abgeschlossen. Das Grundstück konnte geräumt an die Projektgesellschaft, die das neue Einkaufszentrum bauen wird, übergeben werden. Nun hoffen die Menschen in Rentfort-Nord natürlich auch auf einen raschen Baustart.

Dass eventuell im Herbst mit den ersten Arbeiten auf dem Gelände an der Schwechater Straße begonnen werden kann, damit rechnet der Projektleiter. Einen Spatenstich vor Anfang 2023 sieht er allerdings nicht als Perspektive. Rechtzeitig vorher sollen auch noch die Ladenmieter bekannt gegeben werden. Fest steht bislang, dass auf jeden Fall ein Rewe-Markt auf 2300 Quadratmetern und eine Rossmann-Filiale auf 900 Quadratmetern ins „GZ Nord“ einziehen werden. Sechs weitere Läden mit Verkaufsflächen zwischen 85 und 550 Quadratmetern sind vorgesehen, Namen allerdings noch nicht gefallen.

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An die Hochhausruine Schwechater Straße 38 erinnert mittlerweile nur noch der sogenannte „Block F“. Von Anfang an war klar, dass das Gebäude mit der Ladenzeile im Erdgeschoss stehen bleiben wird. Die Eigentümer haben bereits 2017 gegenüber der Stadt zugesagt, den „Block F“ innen und außen renovieren zu wollen. „Wir haben auch schon Kontakt zu der Eigentümergeinschaft aufgenommen. Im Sommer sollen weitere Gespräche stattfinden“, erklärt Projektleiter Daniel Meßling. Da das „GZ Nord“ in direkter Nachbarschaft zu der Ladenzeile entstehen wird, begrüßt der Projektentwickler die angekündigte aufwendige Renovierung des Bestandbaus ausdrücklich.