Gladbeck. Mit Hochdruck arbeitet ein Team vom DRK am Neustart der Tafel in Gladbeck. Was aktuell noch alles an wichtigen Aufgaben erledigt werden muss.

Das Deutsche Rote Kreuz arbeitet auf Hochtouren am Neustart der Tafel in Gladbeck. Sechs Mitarbeiter – drei hauptamtliche und drei ehrenamtliche – sind damit beschäftigt. Neben ihren anderen Tätigkeiten für die Hilfsorganisation. „So schwierig haben wir uns den Neubeginn tatsächlich nicht vorgestellt, als wir im März zugesagt haben, die Tafelarbeit zu übernehmen“, gibt DRK-Vorsitzender Wilhelm Walter zu. Doch das Chaos, das der alte Tafelverein hinterlassen hat, war einfach größer als gedacht.

Und so muss die Versorgung der Bedürftigen in der Stadt noch eine Weile warten. Zuerst gilt es nämlich, die Organisation neu aufzustellen. Und damit ist das DRK-Team aktuell beschäftigt. Walter: „Wir haben eine neue Software im Einsatz. Alle Bedürftigen werden nun mit einem EDV-Programm erfasst.“ Beim Roten Kreuz rechnet man derzeit mit gut 300 bis 400 Bedarfsgemeinschaften in Gladbeck, die versorgt werden müssen. Genaue Zahlen darüber liegen dem DRK nicht vor. Man ist vielmehr darauf angewiesen, dass sich die Menschen melden, da kein Datenmaterial vom Vorgängerverein vorhanden ist, mit dem die Rotkreuzler arbeiten könnten.

Viele Bedürftige haben sich bereits beim DRK Gladbeck gemeldet

Anfang Juli will das DRK Gladbeck voraussichtlich mit der Lebensmittelausgabe in Gladbeck starten. Dann soll der Tafelwagen zu bestimmten Terminen durch die Stadtteile rollen.
Anfang Juli will das DRK Gladbeck voraussichtlich mit der Lebensmittelausgabe in Gladbeck starten. Dann soll der Tafelwagen zu bestimmten Terminen durch die Stadtteile rollen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Viele Bedürftige, so Wilhelm Walter, haben sich auch bereits gemeldet. Wer noch erfasst werden möchte, muss einen Termin beim DRK vereinbaren. Mitzubringen ist dann der Nachweis über die bestehende Bedürftigkeit. Die Menschen werden bei diesem Termin ins System eingepflegt – und der neue Tafelausweis in Form einer Checkkarte wird direkt angefertigt und kann mit nach Hause genommen werden.

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„Die Erfassung der Bedürftigen wird wohl noch gut drei Wochen dauern“, so der DRK-Vorsitzende. Anhand der dann gespeicherten Daten können die Mitarbeiter, die sich um die Tafelarbeit kümmern, auch gleich sehen, wie viele Menschen zum Beispiel in Brauck, Zweckel oder Rentfort versorgt werden müssen. „Das ist wichtig für die Route und den Zeitaufwand, denn die Menschen sollen ja mobil vor Ort in den Stadtteilen ihre Lebensmittel erhalten.“ Dafür setzen die Rotkreuzler ein Kühlfahrzeug ein, das seine Runden durch Gladbeck drehen wird.

Alle Tafelkunden in Gladbeck erhalten einen Brief vom DRK

Ist die Datenerfassung abgeschlossen, erhalten alle Berechtigten einen Brief. Darin gibt es Informationen über die Tage und Uhrzeiten, zu denen die Versorgung stattfinden wird. Anfang Juli, so hofft Walter, soll der Tafelwagen dann auf Tour durch Gladbeck gehen können.

Bedürftige müssen sich beim DRK melden

Momentan kooperiert das DRK Gladbeck zur Versorgung der Bedürftigen aus Gladbeck noch mit der Bottroper Tafel: Das DRK liefert Lebensmittel nach Bottrop, die dann dort von den Tafelmitarbeitern an die Menschen aus Gladbeck verteilt werden. Ab Juli will das DRK die Versorgung selber übernehmen.

Bedürftige, die die Lebensmittel der Tafel in Anspruch nehmen wollen, müssen sich beim DRK melden. Termine werden unter 02043/ 484650 vergeben.

Unter dieser Rufnummer können sich auch Immobilienbesitzer melden, die vielleicht geeignete Räume für die künftige Tafelarbeit zur Verfügung stellen wollen.

Parallel zu den organisatorischen Arbeiten läuft zudem auch noch die Suche nach einem geeigneten Gebäude für die Tafelarbeit, das das DRK anmieten möchte. Dort sollen die Lebensmittel, die von den Discountern abgeholt werden, bis zur Verteilung zwischengelagert werden. „Gut wäre also, wenn es sich um ein Ladenlokal mit einem Kühlraum handeln würde“, sagt Walter. Gut 300 Quadratmeter müssten es sein, und natürlich sollten auch sanitäre Anlagen vorhanden sein. Auch sollten die Räumlichkeiten nicht gerade in der Stadtmitte liegen. Denn auch von dort aus könnte später einmal eine weitere Lebensmittelausgabe stattfinden, so Wilhelm Walter.

Geeignete Räume zur Lebensmittellagerung für die Tafel in Gladbeck werden noch gesucht

Das DRK schaut schon nach geeigneten Räumen, freut sich aber auch über Vermieter, die etwas Geeignetes im Portfolio haben und sich aufgrund der Berichterstattung bei der Hilfsorganisation melden.

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Darüber hinaus ist die neue Gladbecker Tafel nun auch Mitglied im Tafelverein auf Bundes- und Landesebene. Und das DRK Gladbeck hat sich um Unterstützung durch die Glücksrad-Lotterie beworben. Wilhelm Walter: „Wir hoffen, auf diese Weise eine hauptamtliche Kraft für die Tafel finanzieren zu können.“