Christin Siebel und Thomas Göddertz (beide SPD) sitzen nun für Gladbeck im Landtag – und müssen erst einmal Vertrauen gewinnen. Ein Kommentar.

Gladbeck Christin Siebel und Thomas Göddertz heißen die beiden neuen Landtagsabgeordneten für Gladbeck – zwei Menschen, die in der Stadt weitestgehend unbekannt sind und für die das Geschehen vor Ort größtenteils Neuland sein dürfte. Die Neuzuschnitte der Wahlkreise in NRW, die sich an der Zahl der Wahlberechtigten orientieren und Gladbeck in zwei Hälften teilen, ist zwar aus organisatorischer Sicht verständlich, den Bürgerinnen und Bürgern Gladbecks werden sie jedoch ganz und gar nicht gerecht.

Erschreckend ist, wie niedrig die Wahlbeteiligung war. Nur 48,2 Prozent der Wahlberechtigten hielten die Abstimmung für so wichtig, dass sie ihre Kreuzchen machten. Die vielen Nichtwähler könnten damit ihren Unmut zum Ausdruck gebracht haben, denn eines treibt viele um: die Sorge, dass sie von ihren neuen Abgeordneten vergessen werden und die Bedürfnisse der Bürger mit dem Verlust eines eigenen MdL keine allzu große Rolle mehr bei den Entscheidungen in Düsseldorf spielen werden.

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Umso mehr müssen Siebel und Göddertz nun alles dafür tun, das Vertrauen der Menschen in dieser Stadt zu gewinnen. Und zwar nicht nur mit Worten, sondern mit Taten, die erkennen lassen, dass Gladbeck nicht nur ein Anhängsel des Wahlkreises ist. Einen kleinen Vertrauensvorschub gaben die Menschen in der Stadt der Gelsenkirchenerin und dem Bottroper bereits: Die Kandidaten bekamen mehr Stimmen als ihre Partei. Zwar nicht so dramatisch wie im Land, doch auch hier verlor die SPD einige Stimmen. Dass sie dennoch stärkste Kraft bleibt, ist in einer Stadt wie Gladbeck keine Überraschung.