Gladbeck. Das Amtsgericht hat zwei Syrer verurteilt. Sie hatten zusammen mit mehreren Männern in Gladbeck vier Libanesen zusammengeschlagen.

Wegen gefährlicher Körperverletzung hat das Schöffengericht am Amtsgericht Gladbeck zwei in Syrien geborene Brüder (45 und 29 Jahre alt) zu je einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt, weil beide bisher unbescholten und berufstätig sind. Die Männer, die 2015 nach Deutschland kamen, arbeiten hier als Elektronikingenieur bzw. Elektriker. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie am 12. November 2020 auf einem Parkplatz an der Hermann-Ehlers-Straße in Schultendorf vier Männer aus dem Libanon brutal zusammengeschlagen haben (WAZ berichtete).

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An der Prügelei waren auf Seiten der Syrer mehrere, mit Eisenstangen und diversen Werkzeugen „bewaffnete“, Männer beteiligt. Die Opfer erlitten Platzwunden und andere Verletzungen. Einer musste im Krankenhaus behandelt werden.

Das Gericht in Gladbeck hielt die Schilderungen der Opfer der Massenschlägerei für glaubwürdig

Am zweiten Verhandlungstag wurden noch einmal mehrere Zeugen vernommen. Ein Video eines Anwohners spielte nach den Worten des Vorsitzenden Richters Markus Bley für das Urteil keine Rolle, weil die in die Schlägerei verwickelten Personen nicht zu erkennen waren. Das Gericht hielt die Schilderungen der Opfer für glaubwürdig und stützte sich beim Urteil auch auf die Aussagen neutraler Augenzeugen, auf ärztliche Atteste und Fotos der Verletzungen.

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Die Staatsanwaltschaft hatte für beide Männer Haftstrafen von je einem Jahr und zehn Monaten gefordert, die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert. Sie wollen gegen das Urteil Berufung einlegen.