Gladbeck. Die Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck ist im August wieder Spielort der Ruhrtriennale. Die beiden Fördertürme werden vorerst aber nicht saniert.
Für die Sanierung der maroden Fördertürme an der Maschinenhalle Zweckel ist nach wie vor keine Lösung in Sicht. Der letzte Förderantrag der Stiftung Industriedenkmal, die Eigentümerin der Maschinenhalle ist, ist nicht ins Städtebauförderprogramm aufgenommen worden. Währenddessen steht das alljährliche Highlight bevor: die Ruhrtriennale. Auch in diesem Jahr ist das imposante Denkmal im Norden Gladbecks wieder Spielort für das Festival.
Am Freitag, 26., Samstag, 27., und Sonntag, 28. August, wird das Konzert „Schwerkraft und Gnade“ mit dem Chorwerk Ruhr und den Bochumer Symphonikern und Werken von Strawinsky, Messiaen und Lili Boulanger erklingen. Beginn ist Freitag und Samstag um 20 Uhr, Sonntag um 18 Uhr; Karten gibt es ab sofort ab 18,70 Euro. Die Aufführung dauert laut Ankündigung 115 Minuten.
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Der reguläre Betrieb in der Maschinenhalle Zweckel ist wieder angelaufen
„Es freut uns sehr, dass die Maschinenhalle wieder dabei ist. Wir haben sie zwischen 2002 und 2004 extra als Spielort für die Ruhrtriennale ausbauen lassen“, so Marita Pfeiffer, Sprecherin der Stiftung Industriedenkmal. „Einst war die Maschinenhalle ein verlassenes Dornröschenschloss.“ Nach zwei Jahren Stillstand aufgrund der Corona-Pandemie sei auch der reguläre Betrieb inzwischen wieder gut angelaufen.
Seit 1997 Standort der Stiftung Industriedenkmal
Die Zeche Zweckel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Seit 1988 ist sie Industriedenkmal, seit 1997 ein Standort der Stiftung Industriedenkmal.
Neben den zwei bedeutenden Fördergerüsten zählt als Schmuckstück der Anlage die 1909 gebaute Maschinenhalle. In ihr vereinten sich alle Maschinen unter einem Dach. Der Ziegelbau der Maschinenhalle im Stil des Historismus’ beeindruckt durch seinen repräsentativen Charakter, die Innenausstattung ist im Jugendstil gehalten.
Der Ort kann für private Feiern, aber auch beispielsweise für Firmenveranstaltungen, gemietet werden, „immer in der warmen Zeit von April bis Herbst“. Da viel Planung im Vorfeld stattfinde, kämen jetzt bereits die Buchungen für das kommende Jahr. Seit einiger Zeit laufen auch wieder die offenen Führungen an jedem dritten Sonntag im Monat. „Manchmal sind 20 Leute da, manchmal nur ganz wenige. Aber wir starten die Führung auch bei nur zwei Besuchern“, so Pfeiffer.
Stiftung will für die Sanierung der Fördertürme nun weitere Fördermöglichkeiten prüfen
Die Hoffnung auf die Sanierung der 44 Meter hohen Fördertürme hat die Stiftung Industriedenkmalpflege indes noch nicht aufgegeben. Schon mehrere Male war der Antrag nicht ins Städtebauförderprogramm aufgenommen worden. „Wir versuchen es weiterhin und werden nun auch weitere Fördermöglichkeiten eruieren“, kündigt Pfeiffer an.
Denn die Sanierung sei sehr wichtig. Einzelne Stahlelemente der Türme, die aus den Jahren 1910 und 1912 stammen, sind stark angerostet. Bei einem weiteren Verfall müssten sie gesichert werden. „Aber so weit wollen wir es nicht kommen lassen“, sagt Pfeiffer. Aktuell werde der Zustand der Türme beobachtet und regelmäßig kontrolliert, auch beispielsweise mit Hilfe einer Drohne. „Die Fördertürme gehören unbedingt zur Doppelschachtanlage dazu.“
Auch die Zechenmauer und das Maschinenhaus Nord müssen saniert werden
Zunächst einmal müsste für eine Sanierung geprüft werden, wie weit die Korrosion fortgeschritten sei und an welchen Stellen Streben ausgetauscht werden müssten. „Die Statik muss gewährleistet sein“, betont die Sprecherin der Stiftung. Eine Analyse solle zudem klären, welche Farbe der erste Anstrich der beiden Fördertürme hatte. Diese soll entsprechend wieder aufgetragen werden.
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Neben den Fördertürmen soll auch ein Teil der Zechenmauer erneuert werden, ebenso hat das Maschinenhaus Nord Sanierungsbedarf. Die Stiftung Industriedenkmalpflege hat eine Summe von rund sieben Millionen Euro für die Sanierung des Denkmals Maschinenhalle Zweckel veranschlagt.