Gladbeck. Die fürs Barbara-Hospital in Gladbeck zuständige Geschäftsführung sollte nicht um den heißen Brei herumreden. Klare Worte zeigen Führungsstärke.

Die Frauenheilkunde war stets ein wichtiger Versorgungsschwerpunkt des am 24. März 1894 eröffneten St. Barbara-Hospitals Gladbeck. Jetzt die gesamte Klinik für Gynäkologie zu schließen und die Betten nach Gelsenkirchen zu verlagern, wäre ein herber Verlust der medizinischen Tradition und im Versorgungsspektrum des Krankenhauses.

Gemessen an der Rentabilität mag eine solche Entscheidung nachvollziehbar sein, nachdem bereits Ende 2016 die Geburtshilfe geschlossen und die Klinik im Behandlungsspektrum geschwächt wurde. Und auch angesichts des Drucks der Vorgaben durch das neue Krankenhausgesetz, das den Krankenhausbetreibern in der Region vorgibt, Behandlungsschwerpunkte zu setzen.

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Dass die „Gyn“ in Gladbeck schließen soll, ist im Haus längst kein Geheimnis mehr, über den Flurfunk dem Personal bekannt. Die Geschäftsführung sollte dazu auch öffentlich Klartext reden. Das gilt im Besonderen für die Zukunft des Personals der Frauenheilkunde. Auch ihr Chef Rudolf Gossen ist eigentlich noch vom Pensionsalter entfernt, hat vergangenes Jahr 60. Geburtstag gefeiert.

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Die Unsicherheiten schaffen neue Unruhe im Haus. Hatte doch erst Ende Oktober 2021 der Weggang des Chefarzt der Neurologie, Dr. Heinz-Dieter Oelmann, der im Juli schon als Ärztlicher Direktor zurückgezogen hatte, für Überraschung und Wirbel gesorgt.