Gladbeck. Im Gladbecker Rathaus wird geprüft, wo Geflüchtete untergebracht werden können. Diese Hilfen für Menschen aus der Ukraine gibt es hier schon.

Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollt durch Gladbeck. Viele Bürgerinnen und Bürger wollen den Menschen helfen, die auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat Ukraine sind. Im Gladbecker Rathaus bündelt ein Team alle Hilfsangebote und beantwortet Anfragen zu möglichen Maßnahmen. Parallel beschäftigt sich der Mittwoch eilends eingerichtete Sonderkrisenstab „Ukraine“ im Moment vorrangig mit dem Thema, wo und wie viele der Geflüchteten in der Stadt aufgenommen werden können.

„Bis jetzt sind nur wenige Menschen aus der Ukraine in Gladbeck angekommen“, sagt Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage. In der Regel würde es sich dabei auch um Familienzusammenführungen handeln. Die Menschen hätten also schon Unterkünfte und Hilfe.

Familien aus der Ukraine will die Stadt Gladbeck möglichst in Wohnungen unterbringen

Bei den Flüchtlingen, um die die Stadt sich schon kümmert, sei im Moment noch das Bestreben, alle in Wohnungen unterzubringen. Wie viele Wohnungen dafür zur Verfügung stünden, sei schwer zu sagen. „Meistens handelt es sich ja um Familien oder Mütter mit Kindern, und da müssen wir schauen, wie viel Platz jeweils gebraucht wird.“

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Darüber hinaus stelle sich die Verwaltung aber natürlich auch auf einen größeren Strom von Geflüchteten in nächster Zeit ein, so Hennig weiter. Aktuell seien laut Bundesinformationen etwa 500.000 Menschen auf der Flucht. Im Krisenstab werde deshalb geprüft, wo in Gladbeck eine große Notunterkunft eingerichtet werden könne. „Eine zentrale Halle steht uns ja nicht zur Verfügung, wir müssen also nach anderen Einrichtungen und Immobilien schauen“, so Hennig. Zudem seien auch noch nicht alle rechtlichen Fragen auf Bundesebene geklärt. Man gehe in der Verwaltung aber davon aus, dass die Aufnahmequoten wieder nach dem sogenannten „Königsteiner Schlüssel“ festgesetzt werden und es keine langen Asylverfahren geben wird.

Informationen gibt es im Bürgeramt im Gladbecker Rathaus

Wichtig sei dabei, dass die Betroffenen sich auch registrieren lassen, damit alle Hilfen greifen können. Denn Menschen aus der Ukraine dürften sich zwar ohne Visum 90 Tage in der Bundesrepublik aufhalten, aber mit diesem Status sei keinerlei Recht auf finanzielle Unterstützung verknüpft. Informationen dazu erteilt beim Bürgeramt Phil Almon unter der Telefonnummer 0 20 43/99 20 26 während der Öffnungszeiten (von Montag bis Mittwoch sowie Freitag, 8.30 bis 12 Uhr, von Montag bis Mittwoch 13.30 bis 15.30 Uhr sowie Donnerstag von 13.30 bis 17.30 Uhr).

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Auch in Gladbeck könnten schon Flüchtlinge angekommen sein, die sich ohne Hilfe einer offiziellen Organisation auf den Weg gemacht haben. In diesem Fall hofft der Stadtsprecher, dass es Gladbeckerinnen und Gladbecker gibt, die sich um diese Menschen kümmern und sie auf die Registrierung beim Bürgeramt hinweisen können.

Wie groß die Hilfsbereitschaft ist, hat auch die Friedenskundgebung vorm Rathaus gezeigt

Wie groß die Hilfsbereitschaft in Gladbeck sei, das hätten bereits die vergangenen Tage und vor allem auch die Friedenskundgebung Dienstagabend vorm Rathaus mit mehr als 600 Teilnehmenden gezeigt. Das Team, das bei der Verwaltung die Bündelung der Hilfsangebote übernommen hat, könne ebenfalls durchweg Positives berichten. David Hennig: „Das Telefon klingelt fast ununterbrochen. Die Menschen bieten Wohnraum an und fragen nach, welche Spenden benötigt werden oder wie sie noch helfen können. Das ist einfach toll!“

Hilfsangebote können weiterhin an die E-Mail-Adresse ukraine@stadt-gladbeck.de und an Julia Nickel, die im Büro der Bürgermeisterin die Anfragen koordiniert, unter der Telefonnummer 0 20 43/99 26 16 gerichtet werden. Geldspenden können auf das städtische Spendenkonto mit der IBAN DE63 4245 0040 0000 0000 34 (Stichwort „Ukraine“) überwiesen werden.