Gladbeck. Der Mietvertrag ist gekündigt, die Regale werden nicht mit neuer Ware bestückt: Die Askania-Filiale in Gladbeck ist Geschichte. Aus diesem Grund.
Nun steht es fest: Die Askania-Filiale in Gladbeck an der Lambertistraße wird nicht mehr öffnen. Nach der Insolvenz der Recklinghäuser Schreibwaren-Kette Anfang 2021 ist nun auch das Nachfolge-Unternehmen cm.supplies GmbH in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Das bestätigte Mittwoch auf Anfrage der Redaktion in seiner Funktion als Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Immo Hamer von Valtier.
Ganz kurz habe es noch ein kleines Fünkchen Hoffnung für das Schreibwarengeschäft in der Gladbecker Innenstadt gegeben. „Wir hatten einen Interessenten für die Filiale, aber er ist dann leider abgesprungen“, so der Insolvenzverwalter aus Hannover. Eine Chance auf Weiterbetrieb sieht er nun nicht mehr. Deshalb sei Anfang der Woche auch der Mietvertrag für das Ladenlokal an der Lambertistraße gekündigt worden.
An einem Neustart für Askania in Gladbeck hat es schon 2021 Zweifel gegeben
Nackte Schaufenster, eine leere Verkaufsfläche, lediglich einige leergeräumte Metallregale stehen noch in der Gladbecker Askania-Filiale herum: Am angekündigten Neustart mit ähnlichem Sortiment waren in der Stadt schon Ende vergangenen Jahres berechtigte Zweifel aufgekommen. Zu viel Zeit war vergangen zwischen dem angekündigten Totalausverkauf des alten Sortiments und dem anvisierten Neuanfang sogar unter dem altbekannten Namen Askania. In dem Ladenlokal tat sich allerdings einfach nichts mehr, und das über Monate.
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Und Ende des Jahres war dann auch der Geschäftsführer von cm.supplies telefonisch für Nachfragen nicht mehr erreichbar. Laut Auskunft von Insolvenzverwalter Hamer von Valtier ist das Nachfolgeunternehmenwegen fehlender Ware in Schwierigkeiten geraten. Die Folge: Die Filialen konnten im Sommer 2021 nicht komplett mit dem neuen Sortiment bestückt werden. Das brachte cm.supplies wohl schon direkt nach der Askania-Übernahme ebenfalls in eine finanzielle Schieflage. Davon betroffen war dann auch die Askania-Filiale in Gladbeck.
Die Gladbecker Wirtschaftsförderung wird jetzt mit der Hausverwaltung Kontakt aufnehmen
Von dem endgültigen Aus für den Gladbecker Standort überrascht zeigte Peter Breßer-Barnebeck. „Wenn die Kündigung des Mietvertrags allerdings erst Anfang der Woche erfolgt ist, kann es durchaus sein, dass die Nachricht auch die Hausverwaltung noch nicht erreicht hat“, erklärte der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung am späten Mittwochnachmittag. Man werde jetzt aber direkt Kontakt zur Hausverwaltung aufnehmen. „Und dann müssen wir gemeinsam schauen, was an dieser Stelle der Innenstadt an Neuentwicklung möglich ist.“
Auch Filiale in Bottrop ist geschlossen
Von der Insolvenz der cm.supplies GmbH betroffen ist auch die Askania-Filiale in der Bottroper Innenstadt. Dort war der Verkauf zuerst noch weitergegangen. Doch nun bleiben auch an der Gladbecker Straße 15 die Türen geschlossen.
In Bottrop scheint es allerdings schon Aussicht auf eine Nachfolgelösung zu geben. Und das möglicherweise schon zum 1. März.
Von den insgesamt 24 Askania-Läden in NRW und Thüringen, so Rechtsanwalt Immo Hamer von Valtier, konnten nur neun gerettet werden. „In Thüringen gibt es nun gar keine Filiale mehr.“ In Gladbeck hatte das Recklinghäuser Familienunternehmen bereits 1998 einen Fachmarkt für Bürobedarf, Kreativ- und Bastelarbeit eröffnet – und zwar im City-Center. Als dann kurz darauf im Obergeschoss des Centers Woolworth eröffnet und dort ein sehr ähnliches Sortiment angeboten wurde, stand für Askania der Umzug innerhalb Gladbecks an.
Der Laden an der Lambertistraße hat gut 550 Quadratmeter Verkaufsfläche
Die Wahl der damaligen Geschäftsführung fiel auf den ehemaligen Möbeldesigner-Laden Wegener und Gerwert an der Lambertistraße. Auf gut 550 Quadratmetern Verkaufsfläche bot der Schreibwarenladen dann dort ab 2010 Schulartikel, Büro- und Schreibwaren sowie Spielzeug und Bastelbedarf an. Nun – insgesamt 24 Jahre später – steht fest: Askania in Gladbeck ist endgültig Geschichte.
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