Gladbeck. Nach dem Rücktritt von CDU-Fraktionschef Peter Rademacher ist die Führungsfrage weiter offen. Wie die Fraktion die Nachfolge regeln will.

Die CDU-Ratsfraktion im Rat der Stadt Gladbeck startet ohne offizielle Führung in die ersten politischen Beratungen des neuen Jahres. Nach dem Rückzug von Peter Rademacher und seines Vizes Christian Enxing gibt es noch keine neue Fraktionsspitze. Sie wird voraussichtlich erst Ende des Monats stehen.

Einstweilen führt Rademacher die 14-köpfige Fraktion kommissarisch weiter – auch, „weil es zwar Meinungsunterschiede, aber keinen tiefer gehenden Streit“ in der Fraktion gegeben habe. Rademacher, der sieben Jahre Fraktionschef war: „Mir ist an einem fließenden Übergang gelegen und daran, dass die Fraktion arbeitsfähig bleibt.“

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Unterdessen finden im Hintergrund zahlreiche Gespräche statt, um die Vakanz an der Fraktionsspitze alsbald zu beheben, wie auch Parteivorsitzender Dietmar Drosdzol betont, selbst Mitglied der Fraktion. Wer der neue Mann oder die neue Frau an der Spitze der CDU-Fraktion werden wird, dazu schweigen sich sowohl Drosdzol als auch Rademacher aus, der wie sein Vize Enxing (ein Jahr im Amt) offiziell am 31. Dezember von seinem Posten zurückgetreten ist.

Nur soviel: Interessenten gebe es, „aber es sind nicht die Massen, die ihren Hut in den Ring werfen“, so Rademacher. Ausdrücklich schließt der 44-Jährige Rademacher aus, dass er möglicherweise (nach klärenden Gesprächen) erneut die Fraktion übernehmen könnte. Auch Drosdzol schließt aus, dass die Wahl auf ihn hinauslaufen könnte. „Ich bin gegen Ämterhäufung“, sagt der Parteivorsitzende. Am Mittwoch wird in der Fraktion sondiert, „spätestens am 26. Januar“ bei einer weiteren Fraktionssitzung entschieden.

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Unterdessen zeichnet sich nach dem Rückzug Rademachers, der einen moderat-konstruktiven Kurs gefahren hat, möglicherweise ein stringenterer Oppositionskurs der CDU ab. „Das ist theoretisch denkbar“, so der kommissarische Fraktionsvorsitzende. Parteichef Drosdzol wird mit Blick auf die SPD konkreter: „Wir sind nicht grundsätzlich auf Opposition aus, wir suchen Kontakt und sind kompromissbereit, aber keine Mehrheitsbeschaffer, wenn man uns bei Kernfragen ausweicht.“ Die knappe rechts-linke Mehrheit bei Verabschiedung des umstrittenen Haushalts findet Drosdzol „übel“.