Gladbeck. Die aktuellsten Zahlen der landesweiten Pendlerberechnung liegen vor. Gladbeck verlassen jobbedingt mehr Menschen, als zum Arbeiten einpendeln.

Mehr als jeder zweite Erwerbstätige pendelt landesweit aus seinem Wohnort in eine andere Stadt zum Arbeitsplatz. Das ist das aktuelle Ergebnis der Pendlerstatistik NRW. Gladbeck zählt zu den Kommunen, die einen Auspendlerüberschuss aufweisen. Denn fast doppelt so viele Menschen verlassen die Stadt Richtung Tätigkeitsort im Vergleich zur Anzahl der Externen, die nach Gladbeck zur Arbeit kommen.

Die jetzt veröffentlichte Statistik beruht auf den aktuellsten Zahlen von 2020. Demnach haben 22.582 Gladbecker einen auswärtigen Arbeitsplatz (Quote 64,7 Prozent) und 12.713 Menschen kommen nach Gladbeck, um ihrem Job nachzugehen (Quote 50,8 Prozent). Mit einer Anzahl von rund 13.300 haben mehr Männer einen Job jenseits der Stadtgrenze, als im Vergleich dazu die rund 9200 Gladbeckerinnen, die auswärts arbeiten. Bei den Einpendlern gibt es mit 7600 ebenso einen “Männerüberhang“ gegenüber den 5100 Frauen, die nach Gladbeck zur Maloche kommen.

12.306 Gladbeckerinnen und Gladbecker arbeiten in ihrer Heimatstadt

Durch den Auspendlerüberschuss ergibt sich ein Defizit von 9869 Personen und unterm Strich eine Tagesbevölkerung von 65.473 Personen, so dass sich letztlich an Werktagen weniger Menschen in der Stadt aufhalten als Einwohner in Gladbeck gemeldet sind. Zum Vergleich: Die Nachbarstadt Gelsenkirchen hat eine fast ausgewogenen Pendlerstatistik mit einer Einpendlerquote von 51,2 Prozent (57.631 Menschen) und einer Auspendlerquote von 51,7 Prozent (50.829 Personen). Bottrops Pendlerbilanz weist ein Defizit von etwa einem Drittel auf im Vergleich von 33.577 Einheimischen, die die Stadt verlassen und 21.813 Auswärtigen, die zur Arbeit einpendeln.

Die Kommunalverwaltung beschäftigt mit rund 1000 Personen die meisten Menschen in Gladbeck. Im Rathaus (Foto) arbeiten auch viele Externe die werktäglich zum Job einpendeln.
Die Kommunalverwaltung beschäftigt mit rund 1000 Personen die meisten Menschen in Gladbeck. Im Rathaus (Foto) arbeiten auch viele Externe die werktäglich zum Job einpendeln. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Freilich gibt es auch viele Gladbecker mit kurzem Arbeitsweg, die in ihrer Stadt arbeiten, konkret 12.306 Frauen und Männer; in Gelsenkirchen sind es 55.039 Personen und in Bottrop 105.722. Menschen. Wohin die meisten Gladbecker auspendeln, haben die Landesstatistiker auch ermittelt. Der Großteil (4994) arbeitet im im Schnitt 6,7 Kilometer entfernten Gelsenkirchen, gefolgt von den weiteren direkten Nachbarstädten Essen (3839 Personen/ 15,7 km entfernt) und Bottrop (3147), mit 4,1 Kilometern der am nächsten gelegene Arbeitsort. Auf dem letzten und 15. Platz der veröffentlichten Auswertung ist Dinslaken (14,1 km) mit 196 Arbeitnehmern aus Gladbeck. Der im Ranking aufgelistete am weitesten entfernte Arbeitsort ist Düsseldorf (39,3 Kilometer), in dem 642 Gladbecker beschäftigt sind, gefolgt von Dortmund (35 km) mit 526 und Duisburg (22,5 km) mit 857 anreisenden Gladbeckern.

Zur Arbeit kommen die meisten Pendler aus Gelsenkirchen nach Gladbeck

In der Top-15-Liste der Einpendler nach Gladbeck liegen auch die Nachbarstädte vorn. Aus Gelsenkirchen kommen 3013, aus Bottrop 2542 und aus Essen 1022 Menschen zur Arbeit nach Gladbeck. In dieser Betrachtung reisen aus Dortmund die am weitesten entfernt wohnenden Arbeitnehmer (172) an, gefolgt von Haltern am See (24,6 km). Diese Kommune liegt zudem mit 119 Personen auf Platz 15 und somit am Ende der Einpendlerliste.