Gladbeck. Im Kreis, in Gelsenkirchen, Bottrop nimmt die Einwohnerzahl bis 2040 ab – Gladbeck wächst um 3,3 Prozent. Laut Stadt „durchaus nachvollziehbar“.
Gladbecks Einwohnerzahl wächst bis 2040 um 3,3 Prozent auf dann 78.154 Einwohner – diese Prognose des Statistischen Landesamtes ist aus städtischer Sicht „durchaus nachzuvollziehen“, heißt es in einer Reaktion der Stadtverwaltung. Dieses vorausgesagte Wachstum steht im übrigen ganz im Gegensatz zur erwarteten Einwohnerzahl im Kreis Recklinghausen, die bis 2040 um 5,5 Prozent auf 582.700 schrumpfen soll. Derzeit leben im Kreis 616.800 Menschen. Und auch in den Nachbarstädten Gelsenkirchen und Bottrop soll die Einwohnerzahl bis 2040 sinken.
Diese Diskrepanzen seien allerdings durchaus einleuchtend, so Stadtsprecher David Hennig. Denn die Prognose des Statistischen Landesamtes basiere auf Zahlen Gladbecks zur Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre. Und die seien auffällig positiv gewesen – der natürliche Saldo (Sterbefälle abzüglich Geburten) sei zuletzt immer durch den Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Wegzüge) aufgefangen worden.
In den vergangenen Jahren gab es immer nur einen Zuwachs
Die Bevölkerungssalden lagen, so Hennig, in den letzten Jahren teilweise sogar deutlich im „Plus“. 2013 sei die Zahl annähernd ausgeglichen gewesen, 2014 gab es ein Plus von 75 Personen, 2015 sogar von 1665 Menschen (Auswirkung der Flüchtlingswelle). 2016 betrugt das Plus 404 , 2017 exakt 384.
Hennig: „Wenn über Jahre mehr Personen zuziehen als wegziehen, spricht dies sicher für uns als Stadt.“ Die Menschen, die in Gladbeck leben, fühlten sich anscheinend wohl. Das Ergebnis sei die leicht steigende Einwohnerzahl, so der Stadtsprecher. Die Gründe seien sicher für jeden individuell, aber offenbar sei attraktives Wohnen, die gute, zentrale Lage mit entsprechend guter Erreichbarkeit, eine Stadt der kurzen Wege mit viel Grün und zahlreichen Sport- und Freizeitmöglichkeiten Gründe für die Beliebtheit Gladbecks.
Das Statistische Landesamt hatte zu seiner Prognose (plus 3,3 Prozent auf 78.154 Einwohner) auch angemerkt, dass die Gladbecker Bevölkerung bis 2040 deutlich altern wird. Dann werde es 6271 Menschen über 80 Jahre geben – ein Zuwachs von 27,6 Prozent. Gleichzeitig soll bis dahin der Anteil der bis zu Dreijährigen um 25,6 Prozent sinken. Auch in älteren Prognosen wurden bereits leichte Plus-Tendenzen bekundet.