Gladbeck. Galasitzung, Kinderkarneval und Rathaussturm: Auch die Wittringer Ritter müssen Veranstaltungen nach einer Ansage des Landes für 2022 absagen.

„Gerade hat die Session angefangen, schon ist sie wieder beendet“, so reagiert der Karnevalsclub Wittringer Ritter aus Gladbeck auf die Absage der Landesregierung an den Sitzungskarneval. Wegen der hohen Corona-Infektionsfälle müssen die weiteren Veranstaltungen dieser Session ausfallen. Wie groß die Enttäuschung ist, und wie es nun weitergeht, darüber sprach die WAZ mit Heike Walter, Pressesprecherin der Wittringer Ritter.

Frau Walter, wie überraschend war die Entscheidung aus Düsseldorf für Sie?

Die Entscheidung kam für uns sehr plötzlich und wir sind alle sehr enttäuscht. Wir können sie aufgrund der hohen Fallzahlen aber nachvollziehen, beziehungsweise müssen es. Es ist traurig, aber der ganze Karneval in NRW ist ja betroffen. Da müssen wir nun gemeinsam durch. Allerdings ist der Sitzungskarneval nicht vergleichbar mit dem Karneval zuletzt in Köln. Beim Sitzungskarneval liegen sich nicht – entgegen vieler Behauptungen – alle Menschen betrunken in den Armen.

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Heike Walter, Pressesprecherin des Karnevalsclubs Wittringer Ritter, kann die Entscheidung der Landesregierung zur Absage des Karnevals zwar nachvollziehen, dennoch sei die Enttäuschung sehr groß.
Heike Walter, Pressesprecherin des Karnevalsclubs Wittringer Ritter, kann die Entscheidung der Landesregierung zur Absage des Karnevals zwar nachvollziehen, dennoch sei die Enttäuschung sehr groß. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Was bedeutet die Absage für den Verein?

Es war natürlich für die laufende Session schon alles geplant. Das Programm für die Galasitzung stand, die Künstler waren gebucht, Eintrittskarten, Orden und auch das Sessionsheft waren gedruckt. Das summiert sich und bedeutet für uns finanzielle Verluste. Bereits gekaufte Karten für die Galasitzung können jetzt bei Christa Blümer, Telefon: 02043/61107, wieder zurückgegeben werden. Neben der Galasitzung fallen auch der Kinderkarneval, der Neujahrstreff und der Rathaussturm im kommenden Jahr aus.

Wie geht es nun weiter, steht für das Stadtprinzenpaar Volker I. und Tine I. jetzt etwa noch eine weitere Session an?

Ich hoffe, dass die beiden noch weitermachen werden. Ich glaube, das wissen sie zur Zeit aber selber noch nicht. Das muss ja auch geplant werden und viel hängt vom Arbeitgeber ab und der Frage, wie oft sie für Veranstaltungen, an der sie in ihrer Funktion teilnehmen sollen, freinehmen können.

Planen Sie trotz der Absage für die laufende Session für das Jahr 2023?

Ja. Die Garden werden weiterhin trainieren, und ich denke, dass wir die für die kommende Galasitzung bereits engagierten Künstler bei der Absage für 2022 gleich für 2023 buchen werden. Die Planungen für 2023 beginnen bei uns nächstes Jahr im März. Dann nehmen wir wieder alles in Angriff. Es muss ja weitergehen.