Gladbeck. Die Goethestraße in Gladbeck wird für 1,4 Millionen Euro umgebaut. Wie sich die Straße besonders für Radler und Fußgänger wandeln soll.

Der Umbau der Innenstadt in Gladbeck geht weiter – wenn auch nur noch in kleinen Schritten: Die Stadtverwaltung plant die Neugestaltung der Goethestraße zwischen Lamberti- und Friedrichstraße vor der Volksbank inklusive der beiden Straßenkreuzungen. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer: „Es ist ein kurzes, aber ein wichtiges Stück Innenstadt.“ Die Straße soll besser an die Fußgängerzone angeknüpft, besser durchgrünt und ihre Funktion als Fahrradstraße gestärkt werden.

Planungsamtsleiter Karsten Fuchte sprach im Planungsausschuss von einer „charmanten Idee“ für das neue Aussehen dieses kurzen, mittleren Teils Goethestraße, das sich an die Umgestaltung der Friedrichstraße anlehnen soll. 1,4 Millionen Euro wird der Umbau kosten. Immerhin: Vom Land kommen 80 Prozent Zuschuss. Kreuzer: „Das ist auch kein schlichter Straßenumbau, sondern ein Teil Stadtumbau.“

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Die Goethestraße zwischen Lamberti- und Friedrichstraße – hier der Blick von Süden – wird demnächst ihr Gesicht verändern. Unter anderem fallen links die drei Parkplätze vor der Volkbank weg.
Die Goethestraße zwischen Lamberti- und Friedrichstraße – hier der Blick von Süden – wird demnächst ihr Gesicht verändern. Unter anderem fallen links die drei Parkplätze vor der Volkbank weg. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Straße, die laut Planer sehr unter Parksuchverkehr leide, werde künftig zur Einbahnstraße in Nord-Süd-Richtung (stadtauswärts). Die Aufpflasterungen auf der Goethestraße verschwinden, die Fahrbahnbreite wird reduziert und auf 4,25 Meter begrenzt. Der Fokus bei der Neuaufteilung und Neuordnung des Straßenraumes liege „eindeutig“ auf dem Fahrrad- und Fußgängerverkehr, hieß es im Ausschuss.

Der Baumbestand wird erhalten, sogar erweitert, die „in die Jahre gekommenen“ Hochbeete verschwinden, werden durch andere Grünbeete und -anlagen ersetzt. Geplant werden u.a. zusätzlich drei neuartige „Versickerungsstellen“ – Rundbeete mit Gräsern und Kleingewächsen, in denen sich Wasser aus dem Umfeld sammeln und versickern kann. Diese „Klimaoasen“, wie diese neuen Elemente der Grüngestaltung in der Vorentwurfsplanung genannt werden, sollen zusammen mit mehr Bäumen zu einer Abkühlung dieses Teils der Innenstadt beitragen.

Mehr Grün, Sitzbänke und Radabstellanlagen kommen auf die Goethestraße

Sitzbänke werden die Beete abgrenzen und erhöhen gleichzeitig die Aufenthaltsqualität insbesondere im Kreuzungsbereich mit der Lambertistraße. In diesem Knotenpunkt wird der Anteil des Fußgängerzonenbereichs erhöht, der Eingangsbereich zur Volksbank wird gleichzeitig eine Platzgestaltung erhalten. Auf der Ostseite der Goethestraße sind weitere Sitzbänke und Radabstellanlagen vorgesehen.

Um den Parksuchverkehr zu verringern, werden die drei Parkplätze auf der Goethestraße vor der Volksbank wegfallen. Außerdem werden die zwei Behindertenparkplätze auf der Lambertistraße (direkt an der Kreuzung zur Goethestraße) verlegt. Die zur Verfügung stehende Fläche entspreche nicht mehr dem vorgegeben Flächenbedarf für Behinderten-Stellplätze, so Baurat Kreuzer. Auch die dahinter liegenden Kurzzeitparkplätze entfallen.

CDU kritisiert Verlust von Parkplätzen, SPD lobt das Mehr an Grün

Drei neue Behindertenparkplätze entstehen als Ersatz auf der Südseite der Friedrichstraße, dort, wo sich derzeit eine Fahrradabstellanlage befindet, die in die Goethestraße wechselt. Für das Abstellen von Anwohnerautos wurde auf die Parkplätze Friedrich-/Goethestraße und Friedrichstraße verwiesen. Für Besucher stehe Parkraum um Parkhaus Lambertistraße und auf dem Marktplatz zur Verfügung. Dieses Konzept der Verkehrsminimierung durch Reduzierung des Parksuchverkehrs funktioniere bereits erfolgreich auf der östlichen Friedrichstraße, hieß es.

Während die CDU den Wegfall von acht Parkplätzen kritisierte, sprach die SPD von einem „grüneren Stück Goethestraße“ durch den vorgesehenen Umbau.

Ähnlich wie auf der Friedrichstraße

Im neu zu gestaltenden Kreuzungsbereich von Goethe-/Lambertistraße wird das gleich dunkle Pflaster verwendet, das für den fußläufigen Teil der Goethestraße verwendet wird, die im kommenden Jahr saniert wird. Die umzubauende Straße selbst erhält die Pflastersteine, die schon auf der Friedrichstraße verlegt wurden.

Wann die Bagger zur „mittleren“ Goethestraße anrücken, ist noch offen – auf jeden Fall nicht vor 2023.