Gladbeck. Die 60-jährige Gladbeckerin Müzeyyen Dreessen erhält für ihr Engagement im Bereich der Integration das Bundesverdienstkreuz. Feier im Kreishaus.

Müzeyyen Dreessen, der auf vielen Gebieten aktive Gladbeckerin, ist das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. Landrat Bodo Klimpel überreichte der 60-Jährigen im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Auszeichnung im Kreishaus in Recklinghausen. Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist und die Alt-Bürgermeister Eckhard Schwerhoff und Wolfgang Röken gehörten zu den Gratulanten.

Dreessen erhielt die Auszeichnung für ihr jahrelanges Engagement im Bereich der Völkerverständigung, wofür ihr Landrat Klimpel dankte. „Es ist Ihr unermüdlicher Einsatz für die Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen und besonders für die Situation der türkischstämmigen Menschen in Gladbeck, den wir heute würdigen wollen“, erklärte er in seiner Festrede. „Durch Ihr Handeln werden Sie zum Vorbild für andere Bürgerinnen und Bürger. Sie machen anderen Menschen Mut, selbst aktiv zu werden.“ Müzeyyen Dreessen betonte: „So eine Auszeichnung verdient man nicht alleine“ und bedankte sich bei ihrer Familie sowie ihren zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern.

Müzeyyen Dreessen saß sechs Jahre für die CDU im Stadtrat

Immer engagiert: Müzeyyen Dreessen, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.
Immer engagiert: Müzeyyen Dreessen, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ordensträgerin Dreessen, Migrantin mit türkischem Hintergrund, setzt sich seit vielen Jahren für die Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen ein. Vor allem die Situation der Menschen in Gladbeck, die türkische Wurzeln haben, liegen der Sachbearbeiterin im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes am Herzen. Dreessen engagiert sich besonders auch für den christlich-islamischen Dialog. Sie führt Interessierte durch Moscheen und bietet regelmäßig Bildungsveranstaltungen an, die dem gegenseitigen Kennenlernen von Menschen christlichen und muslimischen Glaubens dienen. Dressen stammt von der türkischen Schwarzmeerküste und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland, wuchs in Duisburg auf und zog Anfang der 90er Jahre nach Gladbeck.

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Mit ihrem Fachwissen über die türkisch-islamischen Verbände in Deutschland unterstützt die Diplom-Sozialarbeiterin ehrenamtlich das katholische Bistum Essen. Die neue Trägerin des Bundesverdienstkreuzes ist unter anderem Initiatorin des „Interkulturellen Frühstücks“ sowie Vorsitzende des „Freundeskreises Gladbeck-Alanya“, der auch die Städtepartnerschaft zwischen Gladbeck und Alanya unterstützt. „Integration“ war ihr auch ein wichtiges Thema, als Dreessen von 2014 bis November 2020 CDU-Ratsfrau war und zwischenzeitlich den CDU-Ortsverband Mitte führte. Vor einem Jahr legte sie im Streit um die Frauenpolitik der örtlichen CDU alle ihre Ämter in und für die Partei nieder.