Gladbeck. Die Infektionszahlen steigen, viele Betriebe in Gladbeck verzichten auf große Weihnachtsfeiern etwa im Restaurant. Doch es gibt Alternativen.
Das ganze Team in großer Runde um einen festlich gedeckten Tisch im Restaurant versammelt, um das Jahr gemütlich ausklingen zu lassen – das war einmal. In Coronazeiten wird es Weihnachtsfeiern dieser Art bei vielen Betrieben und Unternehmen in Gladbeck nicht geben. Das merken auch die Gastronomen.
„Es gibt ganz wenig Nachfrage“, sagt Goran Koscevic, Betreiber der Gastronomie im Wasserschloss Wittringen. Die Reservierungen für Weihnachtsfeiern machten nur rund zehn Prozent dessen aus, was in normalen Jahren üblich ist. „Wenn, sind es auch nur kleine Feiern, etwa von Bäckereien oder Friseuren, nicht von großen Unternehmen“, berichtet der Gastronom. Für sie, räumt Koscevic ein, sei es aber auch schwer gewesen, vorauszuplanen. Er glaubt nicht, dass die Buchungen in den kommenden Tagen und Wochen noch zunehmen werden. „Das Jahr ist fast um, jetzt würden die Weihnachtsfeiern normalerweise losgehen.“ Zudem dürften die nun wieder steigenden Infektionszahlen noch einmal mehr Menschen von Feiern abhalten.
- Kinderarztpraxis Grube & Partner startet neu im Ärztezentrum
- Viele Schüler in Gladbeck tragen die Maske weiterhin
- Buffet-Restaurant und Burger-Laden eröffnen in Gladbeck
- Verwaister Imbiss im Freibad Gladbeck hat einen neuen Betreiber
Café-Inhaberin: „Ich kontrolliere 3G konsequent. Das ist nicht überall so“
Sonja Petri, Inhaberin des Cafés Rentfort Lokal 1919, hat gar keine Kapazitäten mehr für Weihnachtsfeiern. Aber nicht etwa, weil sie sich vor Anfragen kaum retten kann. Im Gegenteil: „Ich habe keine einzige Anfrage für eine Weihnachtsfeier bekommen“, berichtet sie. Aber aufgrund von Trauergesellschaften, Geburtstagen und Taufen sei bei ihr sowieso alles ausgebucht.
Für Betriebe, so Petris Einschätzung, könne das Zusammenkommen aber auch in denjenigen Lokalen schwierig werden, in denen 2G gilt und so ungeimpfte Arbeitnehmer von der Feier ausgeschlossen werden könnten. „Bei mir gilt 3G, aber das kontrolliere ich auch konsequent.“ Das sei längst nicht überall so. „Ich höre immer wieder von Gästen, dass woanders nicht kontrolliert wird.“
Für diejenigen, die noch keinen Besuch im Restaurant planen wollen, bietet der Gladbecker Mo Zaghdoud Alternativen. So hat er etwa einen Tajine-Express, Tajine ist ein traditionelles nordafrikanisches Gericht, das in einem speziellen Tongefäß zubereitet wird, und ein Glühwein-Taxi, die die Speisen und Getränke nicht nur nach Hause, sondern auch ins Büro bringen können. „Viele sind verhaltener, einen Besuch im Restaurant zu planen, da niemand weiß, wie stark die Infektionszahlen noch ansteigen.“ Er hingegen bekomme immer mehr Anfragen für die Lieferung zu Weihnachtsfeiern. „Ich hatte auch schon eine vorgezogene Weihnachtsfeier für 100 Personen mit meinem Tajine-Express“, so Mo Zaghdoud. Sei im vergangenen Jahr alles an Weihnachtsfeiern ausgefallen, sehe es nun schon besser für ihn aus.
Kontakt zum Tajine-Express
Für viele ist als Weihnachtsfeier der Restaurantbesuch klassisch. In diesem Jahr sind vor allem Feiern an der frischen Luft im Trend. Andere wiederum bleiben im Betrieb oder verschieben die Veranstaltung auf den Sommer.
Das Glühwein-Taxi und der Tajine-Expess von Mo Zaghdoud können unter 0173/9862150 kontaktiert werden. Der Tajine-Express ist schon jetzt unterwegs, das Glühwein-Taxi will der Gladbecker künftig wieder anbieten.
Auch bei der Weihnachtsfeier gilt für die Beschäftigten die 3G-Regel
Die großen Arbeitgeber in Gladbeck überlassen es ihren einzelnen Abteilungen, wie und ob sie Weihnachtsfeiern planen. So auch etwa die Stadt Gladbeck mit ihren rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Es gibt keine zentrale große Veranstaltung, die einzelnen Abteilungen machen kleinere Feiern, da geht es beispielsweise entweder ins Restaurant oder zum Glühweinstand“, so Stadtsprecher David Hennig. Im vergangenen Jahr habe aufgrund der Pandemie jedoch kaum etwas stattgefunden. Was und ob die einzelnen Abteilungen 2021 etwas geplant haben, kann Hennig nicht sagen. Klar sei aber: Auch für solche Zusammenkünfte gelte für die Beschäftigten die 3G-Regel. Auch etwa bei der Sparkasse werden die Feiern in jeder einzelnen Abteilung organisiert, so Sprecher Mathias Bludau.
Klaus Tadsen, Inhaber des gleichnamigen Friseursalons in Zweckel, lässt die Weihnachtsfeier für seine vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr ausfallen. „Ich spare das Geld lieber, denn im kommenden Jahr wollen wir gemeinsam für ein langes Wochenende nach Mallorca fliegen.“ Mit Corona hat der Ausfall nichts zu tun, und ohnehin: So richtig fällt die Weihnachtsfeier nicht aus, Tadsen lädt sein Team zu sich nach Hause zu einem gemütlichen Essen ein.