Gladbeck. Viele Jahre war die Awo in Gladbeck mit der Tagespflege im Haus Küster zuhause. Warum ein Umzug nötig war und was den neuen Standort ausmacht.
Über 30 Jahre war die Tagespflege der Awo in Gladbeck im „Haus Küster“ zuhause: Jetzt ist die Einrichtung zur Awo-Niederlassung an die Dorstener Straße gezogen. Zurückgekehrt – kann man auch sagen, denn die „Tagespflegestätte“ der Arbeiterwohlfahrt, wie die ambulante Einrichtung damals genannt wurde, war 1990 auch in der Awo Zweckel gestartet, beide Angebote 2002 allerdings im Haus Küster zusammengeführt worden.
Das denkmalgeschützte Haus Küster an der Buerschen Straße entsprach zuletzt allerdings nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne und behindertengerechte Tagespflege, Umbauten wären wegen des Denkmalschutzes nur sehr verhalten möglich gewesen. Daher entschloss sich die Awo für den Umzug.
Die Awo Zweckel ist nun ein Gesundheits- und Sozialzentrum
Allerdings musste dazu am Traditionsstandort an der Dorstener Straße im Herzen von Zweckel umgebaut und räumlich umorganisiert werden: Für die neue Tagespflege zogen die Büros der Beratungsstellen im Haus um, der Begegnungsstätte wurde ein Teil der Fläche abgeknapst – heraus kamen so 300 Quadratmeter Fläche, auf der 16 Tagesgäste ausreichend Platz für eine Betreuung und gemeinsame Aktivitäten haben. Mehr als 500.000 Euro investierte die Awo in die Umgestaltung. „Wir haben hier jetzt ein richtiges Gesundheits- und Sozialzentrum“, freut sich Martina Waldner, Abteilungsleiterin Gesundheit beim Awo-Unterbezirk, und verweist neben der Tagespflege und die Beratungsangebote auf den Pflegedienst und die Begegnungsstätte, die nach wie vor im Haus zu finden sind.
In den neu gestalteten Räumen der Tagespflege wechseln sich Areale für Anregung und Möglichkeiten zum Rückzug (es gibt auch einen Ruheraum) und zur Behandlung ab. Ein großer Gruppenraum und der großzügig gestaltete Wohn- und Essraum runden die ebenerdige, barrierefreie Wohneinheit ab. Dort wird gemeinsam gefrühstückt und zu Mittag gegessen. Gut genutzt wurden auch schon Innenhof mit Hochbeeten und Garten, so Waldner.
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Die Tagesgäste der Awo sollen gefördert, aber auch ein wenig gefordert werden
Unter dem Motto „Fördern und Fordern“ wollen die Betreuungskräfte die Gäste unterhalten, aber auch ein wenig körperliche Betätigung – etwa Gymnastik – anbieten. „Dadurch soll die Mobilität so weit wie möglich erhalten und gefördert werden“, erklärt Melina Ollich, die neue Pflegedienstleitung im „Haus Zweckel“. Auch Tagesgäste mit einer dementiellen Erkrankung nehmen an den Beschäftigungsaktivitäten teil. „So manches Mal werden verschüttet geglaubte Fähigkeiten unserer Gäste reaktiviert“, sagt Ollich.
Gemeinsam mit dem Knappenverein wurde ein Bergwerkszimmer eingerichtet, in dem Exponate ausgestellt und Fotografien aufgehängt wurden. „Ober-Knappe“ Kurt Wardenga und sein Kollege Alfred Sarnowski vom Knappenverein stellen dazu Originale als Dauerleihgabe zur Verfügung. „Die Tradition und die Geschichte auch des Gladbecker Bergbaus wird so wach und am Leben erhalten“, sind sie sicher. Für ältere Tagesgäste ist es ein Stück Erinnerungskultur. „Gerne werden wir auch alte Geschichten über die Zechen und Dönekes aus dem Alltag der Kolonie erzählen.“
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Tagespflege ermöglicht Senioren, länger in der eigenen Wohnung zu bleiben
Das Angebot der Tagespflege richtet sich an Menschen, die Pflege, Rehabilitation sowie ganztägige Betreuung benötigen. Dabei unterstützt und entlastet sie die pflegenden Angehörigen. Gleichzeitig können die meist älteren Menschen länger in den eigenen vier Wänden leben, so Waldner.
Für die Pflege steht auch ein Personenlifter zur Verfügung. Die Tagespflege nimmt daher auch Pflegebedürftige auf, die bei ihrer Pflege auf einen Lifter angewiesen sind. Einige Plätze sind noch frei. Infos unter 02043/9837260.
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