Gladbeck. Das Bürgerforum Gladbeck hält nichts davon, nun schon über die Gestaltung der künftigen A-52-Deckels nachzudenken. Weiter Zweifel am Autobahnbau.
Über die Veranstaltung der Verwaltung zur Ideensammlung und Präsentation der A 52 durch Gladbeck kann das Bürgerforum Gladbeck „nur den Kopf schütteln“, schreibt Vorsitzender Franz Kruse. Es gebe nicht einmal eine fertige Vorplanung für die Autobahn durch Gladbeck, „wie also will man die Oberfläche präsentieren, und was sollte man planen?“
Die Stadt habe unnötigerweise schon ein Kommunikationsunternehmen engagiert, „um ein Werbekonzept für den noch sehr ungewissen Tunnel zu erstellen und im ersten Schritt öffentlichkeitswirksam Ideen für die Gestaltung zu sammeln“. Kruse: „Eine komplett falsche und zudem unnütze Geldausgabe!“ Selbst mit einem Tunnel, dessen Realisierung das Bürgerforum nach wie vor bezweifelt, mache dies „das riesige Autobahnkreuz mit 18 Fahrspuren und drei Ebenen in Wittringen und die gewaltigen Mehrbelastungen an Verkehr nicht einen Deut besser“. Gegen die Lärmzunahme an der A2 und die Feinstaubproblematik entlang A 52 und A 2 nütze eine hübsche Oberflächenplanung am Freibad gar nichts.
Kruse: Fahrbahn auf der Deckel wird keine Stadtstraße, sondern ein A-52-Zubringer
Das Bürgerforum ist zudem sicher, dass es sich bei einer Straße auf dem Dach der Autobahn nicht um eine Stadtstraße, sondern um einen Autobahnzubringer zu den Auf- und Abfahrten an den Enden handeln würde. Kruse: „Da können noch so viele gute Ideen zusammenkommen, Aufenthaltsqualität wird es am Zubringer nicht geben können. Er wird die Stadt genau so teilen wie bisher die B 224.“
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Ob es dort wegen des starken Pkw- und Lkw-Verkehrs sogar Schallschutzmauern geben müsste, werde erst nach Fertigstellung des Vorentwurfes durch die Bundesautobahngesellschaft erkennbar. Kruse: „In den früheren Planungen für eine Autobahnführung mit offener Galerie darüber waren jedenfalls welche vorhanden.“
„Die enormen Kosten sprechen eher für einen offenen Ausbau“
Das Bürgerforum ist überzeugt: „Die enormen Kostensteigerungen des Tunnels sprechen eher für einen offenen Ausbau der A 52 mit aufgeständerter Straße darüber.“ Eine späte Abkehr von der A 52 werde in Gladbeck nicht möglich sein, „denn wenn erst einmal das Autobahnkreuz steht und der Mehrverkehr durch Gladbeck strömt, wird der Weiterbau durch Gladbeck zu einem Muss, egal in welcher Form der Ausbau kommt“.
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Das Bürgerforum kritisiert die Pläne auch mit Blick auf die notwendige Verkehrswende. Zum Erreichen des Klimaziels wären gegenteilige Entscheidungen nötig. Kruse: „Die Mittel, die jetzt in dieses rückwärts gewandte Projekt aus dem letzten Jahrhundert gehen, torpedieren den Klimaschutz und werden dringend für Projekte im Sinne einer Verkehrswende mit besserem öffentlichem Nahverkehr und Alternativen für den Lkw-Güterverkehr benötigt.“