Kreis Recklinghausen. Im neuen Klimaportal des Kreises Recklinghausen sind viele Daten aufgearbeitet. Bürger können daraus vielerlei Informationen ziehen.
13,1 Prozent des Stromverbrauchs im Kreis Recklinghausen werden aktuell durch erneuerbare Energien abgedeckt. „Das ist schon eine Menge, aber da ist noch Luft nach oben“, kommentiert Martin Eckl die Zahl mit Blick auf seinen Laptop. Hier ist das neue Klimaportal des Kreises Recklinghausen zu sehen, das der Fachmann mitentwickelt hat.
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Im Klimaportal finden sich jede Menge Daten und genaue Informationen zur Klima-Situation in Gladbeck und den anderen kreisangehörigen Städten. „Es geht um Klimawandel, -schutz und -anpassung, auch um Projekte und erfolgreiche Beispiele aus dem Kreis“, sagt Landrat Bodo Klimpel. Ein umfassendes Werk – wie heißt es auf dem Klimaportal www.regioklima.de: „Erkunden Sie unsere Region . . .“
Viele Menschen sind bei Hitzeperioden belastet
In der Tat sind die erneuerbaren Energien nur einer von vielen Schwerpunkten, die im Klimaportal genau mit Fakten erfasst werden: Hier geht es um nachhaltige Mobilität und Hochwasserschutz, um Extremwetterereignisse und Bauen und Wohnen. Auch die Klimaentwicklung ist immer wieder Thema. Stimmt die eindeutig steigende Kurve bei der Leistung der erneuerbaren Energien positiv, so ist die Karte zur Hitzebelastung im Kreis Recklinghausen sehr bedenklich. Hier gibt es bereits heute viele rote Punkte, sprich: Gebiete mit hoher Belastung.
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„Bei einer auftretenden Hitzeperiode sind im Kreis Recklinghausen aktuell 300.000 Menschen von einer ungünstigen thermischen Situation betroffen. Das heißt, sie leben in Wohngebieten, die nachts nur unzureichend abkühlen. Steigen die Temperaturen wie prognostiziert bis 2050 um ein Grad an, beträfe dies im Kreis Recklinghausen zusätzlich weitere 200.000 Menschen“, erläutert Martin Eckl.
Tipps für Verbesserungen des Klimaschutzes
„Der Bürger kann über das Portal genau gucken, wie es bei ihm vor Ort aussieht“, betont Bodo Klimpel mit Blick auf Phänomene wie Hitze oder Hochwassergefahr. „Und er bekommt Tipps, was er für die Verbesserung des Klimaschutzes tun kann“, fügt der Landrat hinzu und nennt Stichworte wie Solardächer, Dämmung und Vorgartenbepflanzungen.
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Das Klimaportal ist ein Teil des Vestischen Klimapaktes, den der Kreistag 2019 beschlossen hat. Dabei geht es um verschiedene Maßnahmen vom Radwege-Ausbau bis zur Stärkung der Artenvielfalt. Bei dem neuen Angebot hebt Bodo Klimpel den Fakten-Anteil hervor: „Wer sich rund um die Themen Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung informieren möchte, ist in unserem Portal genau richtig. Man kann hier über Zahlen genau nachvollziehen, wie sich der Klimawandel bei uns bemerkbar macht. Darauf wollen wir ohne erhobenen Zeigefinger aufmerksam machen – und so sensibilisieren, damit es ein Umdenken gibt.“ Denn angesichts von Hitzewelle und Trockenperioden, so betont Bodo Klimpel, „dass wir diesen Entwicklungen entgegenwirken müssen.“
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Dabei zeige zum Beispiel die im Klimaportal dargestellte Entwicklung bei den erneuerbaren Energien, dass etwas geschieht: „Die Leistung bei den erneuerbaren Energien im Kreis liegt inzwischen bei etwa 300 Megawatt. Die Anlagen erzeugen damit jährlich soviel Strom, wie etwa 185.000 Drei-Personen-Haushalte im Jahr verbrauchen. Man sieht: Wir machen etwas. Wir können darüber diskutieren, ob wir vielleicht mehr machen könnten, aber wir stellen uns dem Problem – es passiert etwas im Kreis Recklinghausen.“