Gladbeck. Soll man beim „Appeltatenfest light“ am Sonntag shoppen dürfen oder nicht? Verdi ist dagegen. Das meinen Gladbeckerinnen und Gladbecker dazu.
Das Appeltatenfest wird für gewöhnlich von einem verkaufsoffenen Sonntag flankiert. Auch anlässlich des „Appeltatenfest light“, das die Stadt coronabedingt in diesem Jahr plant, sollte am 5. September ein solcher Sonntag erlaubt werden. Dagegen stemmt sich nun die Gewerkschaft Verdi und klagt. Doch wie stehen die Gladbeckerinnen und Gladbecker zu dem Thema verkaufsoffener Sonntag? Sind sie für ein Fest mit oder ohne zusätzliche Einkaufsmöglichkeit? Die WAZ hat sich in der Fußgängerzone umgehört.
Offene Geschäfte am Sonntag gehören zum Appeltatenfest dazu
Kasia Winkel würde sich über den verkaufsoffenen Sonntag freuen. „Ich finde, die offenen Geschäfte gehören bei dem Fest dazu. Ich werde auch auf jeden Fall mit meinen Kindern kommen und die schauen sich gerne in der Spielzeugabteilung um“, berichtet sie.
Sybille und Hans Albrecht sind sich uneins: „Ich bin da zwiegespalten und kann beide Seiten verstehen“, so Sybille Albrecht, „die Angestellten haben ja schon keinen freien Samstag und dann auch noch der Sonntag? Auf der anderen Seite ist es auch schön etwas zu bummeln während des Festes.“ Ihr Mann Hans Albrecht sieht es pragmatisch: „Ich gehe gar nicht so gerne einkaufen, von mir aus können die Läden auch zu bleiben.“ Zum Appeltatenfest selbst will das Paar aber auf jeden Fall gehen.
Wenig Verständnis für die Position der Gewerkschaft
Weniger Verständnis für die Position der Gewerkschaft hat dagegen Marietta Scheurer. Wie es der Zufall will, ist sie selbst gleichsam Ex-Appeltatenmajestät und ehemalige Beschäftigte im Einzelhandel. „Wenn die Stadt ein Fest auf die Beine stellt, ist das doch gut für die Geschäfte. Es macht auch andersherum die Feier interessanter, wenn man dabei auch noch einkaufen kann.“ Bis zum 70. Lebensjahr habe Scheurer selbst im Bereich Damenoberbekleidung gearbeitet. „Wenn es so ist, dann arbeitet man halt, es ist ja auch eine ganz andere Art von Arbeitstag. Und im Endeffekt kommt Geld in die Stadt“, so die Appeltatenmajestät aus dem Jahr 2004.
Maria Lopez, Geschäftsführerin der gleichnamigen Schneiderei neben der Lambertikirche, befürwortet die Ladenöffnung zum Appeltatenfest. „Wir als
Schneiderei haben dabei nicht auf, aber für die Geschäftsleute könnte es ein kleiner Aufschwung nach dieser ganzen Sauregurkenzeit sein“, so Lopez. „Ich finde das Appeltatenfest ist ein sehr schönes Fest und es gehört ein verkaufsoffener Sonntag dazu.“
Lopez Tochter ergänzt: „Ich habe auch eine Zeit lang im Handel gejobbt und als Studentin habe ich den verkaufsoffenen Sonntag immer gerne mitgemacht. Das wird ja auch ganz anders entlohnt als ein normaler Arbeitstag.“
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