Gladbeck. Die Zweigstelle Brauck der Sparkasse Gladbeck feiert 70. Geburtstag. Sie blickt auf aufregende Anfänge einer bewegten Geschichte zurück.
Auf den Tag genau am Dienstag vor 70 Jahren wurde die erste und damit älteste Zweigstelle der Sparkasse Gladbeck in Brauck gegründet: Grund genug für den Vorstand des örtlichen Kreditinstituts, der Zweigstelle einen Besuch abzustatten und zu betonen, wie wichtig die Filiale im Süden der Stadt ist. „Bei allen Strukturierungsveränderungen – wir bleiben auf alle Fälle in Brauck präsent“, sagten die Vorstände Marcus Steiner und Jan Büser anlässlich des Geburtstages.
Es war exakt der 17. August 1951, erinnerte gestern die Sparkasse, als in dem Ladenlokal der Weinhandlung Schmidt an der Horster Straße 189 in Brauck die erste Zweigstelle der Sparkasse in bescheidenen Räumen eröffnet wurde (heute ist dort in einem Neubau das Rehazentrum Pomrehn zu finden). Eigentlich war eine Filiale der 1905 gegründeten Sparkasse schon länger erwartet worden. „Mit dieser ersten Filiale wurde eine Notwendigkeit erfüllt, die sich nur durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse hinausgezögert hatte“, formulierte es ein Sparkassen-Chronist seinerzeit. Und äußerte sich über den Tag der Eröffnung ganz stolz: „Innerhalb der ersten 90 Minuten nach der Eröffnung waren bereits 13.000 DM eingezahlt.“
Der erste Filialleiter brachte 1951 das eingezahlte Geld per Rad ins Haupthaus
Der erste Geschäftsstellenleiter Walter Herzogenrath erledigte die notwendigen Bargeld- und Belegtransporte zwischen Stadtmitte und Brauck stets mit seinem von der Sparkasse Gladbeck zur Verfügung gestellten Dienstfahrrad. Leider, so der Vorstand, existiert in den Sparkassenarchiven kein Foto dieses ersten Domizils im Stadtsüden. Denn lange konnte die Sparkasse nicht auf engstem Raum ihre Geschäfte voranbringen.
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Schon bald machte die enorme Entwicklung der Zweigstelle ein eigenes Haus erforderlich. Das wurde von der Sparkasse selbst ab 1956 etwas weiter südlich auf dem Eckgrundstück Horster Straße/Welheimer Straße gebaut und 1957 bezogen. Leiter der Filiale im neuen Haus wurde Wilhelm Heil, der „sehr stolz auf das neue Domizil“ war, wie es in der Sparkassen-Chronik heißt. Heil blieb lange der Chef in der Sparkasse Brauck – 20 Jahre bis 1977. Der Geschäftsumfang stieg nach dem Umzug weiter sprunghaft an und rechtfertigte auch im Nachhinein diese erste Großbaumaßnahme der Sparkasse, so der Vorstand heute.
1957 wurde die neue Zweigstelle bezogen, die 1977 groß umgebaut wurde
Nach der Übernahme der Filiale im Herbst 1977 durch Franz Schlüter folgte knapp ein Jahr später eine Neugestaltung der Zweigstelle. Während der siebenwöchigen Umbauphase wurde der Geschäftsbetrieb in einem Zelt-Holzbau auf dem Hof weitergeführt. Auf Franz Schlüter folgte von 1989 bis 2004 Harald Gaber, der als gebürtiger „Braucker Junge“ die Wünsche, Sorgen und Probleme der Sparkassenkunden im Stadtsüden besonders gut kannte, so die Sparkasse.
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Auch Uwe Lewen, seit 1993 in der Filiale tätig und seit Februar 2004 ihr Leiter, kennt den Gladbecker Süden hautnah: Auf dem Rosenhügel geboren, in Butendorf groß geworden und noch heute dort zuhause, gehört er zu den Kennern der Stadtteile und ihrer Menschen. Nach nun fast 30-jähriger Tätigkeit in der Geschäftsstelle Brauck ist das 70-jährige Bestehen Anlass genug für Uwe Lewen und seine Mitarbeiter, den Kunden für ihr entgegengebrachtes Vertrauen zu danken, so die Sparkasse.
Das älteste Girokonto der Sparkassen-Filiale hat Ilse Waleczek – von 1957
Obwohl wegen der Corona-Pandemie auf eine große Geburtstagsfeier verzichtet wurde, empfing Lewen gemeinsam mit dem Vorstand stellvertretend einen Ehrengast: Ilse Waleczek, die 95-jährige Witwe des langjährigen Musikschuldirektors Günther Waleczek, der 1957 im neuen Haus als einer der ersten Kunden dort sein Girokonto eröffnete. Nah dem Tod ihres Mannes führte Ilse Waleczek das Konto allein weiter. Ihr Konto ist heute das älteste, das in der Filiale Brauck geführt wird. Die Vorstände Marcus Steiner und Jan Büser sowie Zweigstellenleiter Uwe Lewen dankten ihr stellvertretend für alle Kunden für das jahrzehntelang entgegen gebrachte Vertrauen.
Der Vorstand bedankte sich im Namen der Sparkasse Gladbeck bei den Kunden für entgegengebrachte Vertrauen auch mit einer Spendenaktion für gemeinnützige Vereine, Sportvereine, kirchlichen und weltlichen Fördervereine und sonstige Institutionen aus den Stadtteilen Brauck, Butendorf und Rosenhügel. Das Kreditinstitut vergab sieben mal 700 Euro aus der Sparlotterie “An sich und andere denken“.
Geburtstagsgeld verlost
Sieben mal 700 Euro verloste die Sparkasse aus Anlass des Jubiläums der Filiale Brauck aus der Sparlotterie „An sich und andere denken“. Die Gewinner sind: BSV Wilhelm Tell Gladbeck-Süd, Chorgemeinschaft Heilig Kreuz, Wacker Gladbeck 1920, Bergmann- und Geschichtsverein Zeche Graf Moltke, Franziskaner-Orden der Amigonianer, Förderverein Petruskirche, Förderverein der Erich-Kästner-Realschule.
Außerdem wurden unter den Girokontoinhabern sieben Kunden ausgelost, die jeweils einen Gutschein eines Unternehmens aus dem Gladbecker Süden in Höhe von 70 Euro erhielten. Und alle Kunden erhalten als kleines Dankeschön bis zum 20. August in der Braucker Filiale eine kleine süße Überraschung.