Gladbeck. Die Stadt Gladbeck und die Hochtief AG einigen sich über die umstrittenen Mehrkosten für die Pfahlgründung des neuen Heisenberg-Gymnasiums.

Die Stadt hat sich mit der Hochtief AG über die Finanzierung der Mehrkosten für die teurere Pfahlgründung des neuen Heisenberg-Gymnasium in Gladbeck geeinigt. „Wir haben uns außergerichtlich verständigt und einen Kompromiss gefunden“, so Schuldezernent Rainer Weichelt auf WAZ-Anfrage. Stadt und Unternehmen werden sich danach die zusätzlichen 1,43 Millionen Euro teilen.

Der Stadtrat hat dieser angestrebten Ergänzungsvereinbarung einstimmig zugestimmt, so Weichelt. „So können wir den Neubau nun auch finanziell abschließen.“ Das Risiko, vor Gericht zu gehen, um eine bessere Lösung für die Stadt zu erzielen, sei zu hoch gewesen. Zwar habe es im Vorfeld des Bauprojekts ein Gutachten über die Bodenbeschaffenheit gegeben, das die günstigere Flachgründung empfahl, erläutert der Dezernent. Aber genauso habe in der vertraglichen Vereinbarung mit Hochtief gestanden, dass es unmittelbar vor Start der Bauarbeiten zwingend eine weitere Bodenuntersuchung geben müsse – vor allem dann in Kenntnis des genauen Baukörpers. Und die habe dringend zur teureren, aber sichereren Pfahlgründung geraten.

Die Stadt Gladbeck spart am Ende noch 50.000 Euro ein

Das Emblem des Heisenberg-Gymnasiums am Neubau, der bereits im März bezogen wurde.
Das Emblem des Heisenberg-Gymnasiums am Neubau, der bereits im März bezogen wurde. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die Stadt wird demnach nun knapp 715.000 Euro tragen. Trotz dieser Zusatzkosten, so Weichelt, bleibe man aber bei Gesamtkosten von 34,78 Millionen Euro sogar noch 50.000 Euro unter dem finanziellen Rahmen, der anfangs vereinbart worden sei. Grund dafür: Für die 25,12 Millionen Euro, die für den Rohbau Ende 2020 fällig gewesen seien, habe die Stadt wegen der seinerzeit gesenkten Mehrwertsteuer 600.000 Euro weniger aufwenden müssen. Weitere Einsparungen durch sogenannte „Plus-Minus-Lösungen“ ließen die Einsparsumme auf 765.000 Euro steigen, mit der nun die vereinbarten Zusatzkosten beglichen werden können und sogar ein kleiner Rest übrig bleibt.

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Bislang hat die Stadt in zwei Abschlägen 28,63 Millionen Euro gezahlt. Die restlichen 5,5 Millionen Euro werden nach Ende der Abrissarbeiten und Fertigstellung der Außenanlagen fällig. Schuldezernent Weichelt schätzt, dass im August nächsten Jahres komplett alles. „Wir liegen aktuell absolut im Zeitplan.“ Hochtief wird nach dem Bezug im Frühjahr noch 24,5 Jahre das neue Heisenberg betreiben, danach geht es in den Besitz und in die Obhut der Stadt über.

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