Gladbeck. Der erste Tag Präsenzunterricht nach der Distanzphase verlief in Gladbeck emotional. Wie der Neustart funktionierte, erzählen Schulleitungen.
Lange hatten Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte diesen Tag herbeigesehnt: wieder Unterricht von Angesicht zu Angesicht für alle in den Schulen. Wie der „Neustart“ am Montag in Gladbeck verlaufen ist, darüber berichten Schulleitungen.
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Unüberhörbar Erleichterung schwingt zwischen den Zeilen mit, als Ulrich Elsen erzählt. Der Leiter der Erich-Kästner-Realschule sagt denn auch: „Ich bin froh, dass die Kinder wieder hier sind.“ Und offensichtlich konnten es die (allermeisten der) insgesamt 640 Mädchen und Jungen auch kaum abwarten, wieder in die Klassenräume zurückzukehren – nach monatelangem Hin und Her zwischen Lernen zu Hause oder gruppenweise in der Schule.
Gladbeck: Schulen stellen auf Wunsch Bescheinigungen über Negativ-Tests aus
Elsen sagt: „Es ist heute gut gelaufen. Alle Kinder waren etwas aufgeregt, weil sie mal wieder so viele auf einmal waren. Aber diese Aufregung hat sich schnell gelegt.“ Der Schulleiter nennt die Atmosphäre „fröhlich und freundlich“. Er hatte schon zu Jahresbeginn, als die Schulen wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in den Distanzunterricht wechseln mussten, auf abträgliche Folgen dieser Regelung hingewiesen. Schließlich gehe es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um das soziale Miteinander. Das solle genauso trainiert werden wie Vokabeln und Formeln. „Die Schüler müssen Fähigkeiten wie Rücksicht und das Agieren miteinander lernen. Das brauchen sie auch später in der Arbeitswelt“, so Elsen.
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Außer der Wiedersehens-Euphorie nach langer Kontakt-Abstinenz untereinander gab es an der Erich-Kästner-Schule einen weiteren Grund zum Strahlen. Sämtliche Corona-Tests fielen laut Elsen negativ aus. Er bemerkt: „Testverweigerer haben wir nicht.“ Das Negativ-Ergebnis bescheinige die Schule auf Wunsch der Eltern auch – das sei kein Problem.
Und angenommen, ein Test fällt positiv aus? Elsen beschreibt das Prozedere: „Die Eltern werden informiert, holen ihr Kind ab und gehen mit ihm zu einem Arzt.“ Die nächste Station: Ein PCR-Test wird durchgeführt. Bei einem positiven Resultat werde das Gesundheitsamt informiert: „Es entscheidet, ob eine ganze Gruppe auch in Quarantäne muss.“
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Zufrieden blickt Alrun ten Have, Leiterin der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, auf den ersten Tag des allgemeinen Präsenzunterrichts. Sie stellt fest: „Es gab ein großes Hallo.“ Vor allem seien diejenigen Kinder und Jugendlichen, die im Wechselunterricht in A- und B-Gruppen aufgeteilt waren und sich daher nicht sehen konnten, froh gewesen, nun wieder gemeinsam die Schulbank drücken zu können. Allerdings: Einige der insgesamt 1041 Schützlinge „hatten nicht ganz mitbekommen, dass heute wieder Präsenzunterricht für alle ist. Denen mussten wir hinterhertelefonieren“.
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Auch an diesem Schulstandort gab’s keine positiven Testungen: „Seit den Osterferien hatten wir keinen!“ Alrun ten Have: „Auf Wunsch bescheinigen wir die negativen Coronatests.“ Für die Jüngeren müssten Eltern darum bitten; in der Sekundarstufe II dürfen die Jugendlichen selber nach einer solchen Bescheinigung fragen.