Gladbeck. Ab Mittwoch gelten in Gladbeck aufgrund der Inzidenz unter 50 Lockerungen. Das sorgt für Erleichterung – aber auch zur Mahnung vor Sorglosigkeit.

In Gladbeck stehen weitere Lockerungen an. Nachdem der Inzidenzwert des Kreises Recklinghausen am Montag den fünften Werktag in Folge unter 50 lag, gilt ab Mittwoch die Stufe 2 der Coronaschutzverordnung. Somit können zum Beispiel die Restaurants ab Mittwoch ihre Innenbereiche öffnen.

Das Wochenende gab bereits einen ersten Vorgeschmack auf die Rückkehr zu einem halbwegs normalen Leben. Bei schönem Wetter und dem Wegfall der Testpflicht für den Handel zog es viele Menschen in die Innenstadt. „Das „Sonnen-Wochenende“ lief aus Sicht des Kommunalen Ordnungsdienstes mit Blick auf die Coronakontrollen sehr unauffällig“, so Stadtsprecher David Hennig. Auch Georg Hahne, Vorsitzender des Einzelhandelverbandes, zieht ein positives Fazit: „Es fühlt sich wieder total normal an. Wir hatten einen regulären Samstagsumsatz“, so der Juwelier. Hahne geht davon aus, „dass wir einen guten bis normalen Sommer vor uns haben. Was dann im Herbst passiert, werden wir sehen müssen“.

Eiscafé-Betreiber musste einige Gäste ohne Test wegschicken – und freut sich umso mehr über die Lockerungen

Mit den neuen Lockerungen ab Mittwoch ändert sich für den Handel selbst zwar nur wenig, aber: „Für uns ist wichtig, dass die Außengastronomie wieder ohne negativen Corona-Test für Gäste arbeiten kann. Das erhöht die Aufenthaltsqualität in der Stadt und somit auch den Bummelfaktor, wenn man auch einfach mal wieder einen Kaffee trinken gehen kann.“

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Wolfgang Haas, Inhaber des Eiscafés Creme an der Lambertistraße, musste am Wochenende einige Gäste wegschicken, die keinen Negativ-Test hatten und dachten, der Wegfall der Regel gelte nicht nur im Handel, sondern auch für Lokale. Aber erst ab Mittwoch sind Besuche im Außenbereich eines Restaurants auch ohne Test möglich. „Da freuen wir uns sehr. Wir erwarten ab Mittwoch deutlich mehr Betrieb“, so Haas. Zudem dürfen auch Gäste wieder in die Cafés und Restaurants gelassen werden – dann aber nur mit Test. „Jeder ist herzlich willkommen. Wir brauchen schließlich auch das Geld“, so der Inhaber. Gleichzeitig mahnt er aber zur Vorsicht: „Das Virus ist nicht weg, die Menschen müssen weiter vorsichtig sein, Abstand halten und Maske tragen.“

Bürgermeisterin Bettina Weist: „Die Pandemie ist noch nicht überstanden“

Auch Bürgermeisterin Bettina Weist warnt vor Sorglosigkeit: „Die Pandemie ist noch nicht überstanden. Das heißt, wir müssen weiterhin vorsichtig sein, um das bis jetzt Erreichte nicht zu gefährden und die Infektionszahlen dauerhaft niedrig zu halten. Den jetzigen Stand haben wir uns als Gemeinschaft erarbeitet, indem wir verzichtet haben.“ Sie hoffe, „dass wir diesen Weg gemeinsam weiter gehen und verantwortungsvoll mit unseren wiedergewonnenen Freiheiten umgehen.“

Dennoch freut sie sich über die anstehenden Lockerungen und die niedrigen Infektionszahlen. „Wir sind auf einem guten Weg, das zeigen die sinkenden Inzidenzwerte. Die damit verbundenen Lockerungen bringen uns einen Schritt näher zurück zur Normalität, die wir alle nach über einem Jahr der Einschränkungen herbei sehnen.“

Der Inzidenzwert im Kreis Recklinghausen nähert sich indes der nächsten entscheidenden Marke für Lockerungen. Ab einer Inzidenz unter 35, wieder über mindestens fünf aufeinanderfolgende Werktage, steht die Stufe 1 der Coronaschutzverordnung an. Am Montag lag der Wert im Kreis bei 39,1.