Gladbeck. Die Stadt Gladbeck setzt auf eine Impfkampagne ohne Impfaktion. Dafür nennt sie Gründe. Es gibt aber auch Argumente für eine eigene Impfaktion.

Die Stadt Gladbeck hält am eingeschlagenen Kurs fest. Impfkampagne ja, Impfaktion nein. Niedrige Infektionszahlen in den Stadtteilen, kein erhöhtes Infektionsgeschehen in Wohnblocks. Mit diesen Argumenten kann man die Entscheidung tatsächlich ja auch ganz gut begründen.

Aber: Alle Lockerungen bringen auch immer die große Gefahr mit sich, dass die Zahl der Infektionen wieder in die Höhe schnellt. Und das auch ziemlich rasch. Die Menschen sehnen sich nach Normalität. Da vergisst man auch schon mal, dass nach wie vor absolute Vorsicht geboten ist. Um eine vierte Welle zu vermeiden, oder wenigstens klein zu halten, gibt es nur einen Weg: Möglichst viele Menschen müssen sich gegen Corona impfen lassen. So schnell wie möglich.

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Was spricht also dagegen, den Gladbeckerinnen und Gladbeckern so viele Impfangebote wie möglich zu machen? Und das auch so niederschwellig wie möglich. Wer sich bislang noch nicht in ein Impfzentrum oder auch zum Arzt getraut hat, dem wird das Ja zum Impfen vielleicht etwas leichter fallen, wenn die Impfaktion in einem Gemeindezentrum, einer Moschee oder im Impfbus nah der Haustür stattfindet. Wenn der Nachbar auch hingeht, Impflotsen vielleicht zusätzlich noch Überzeugungsarbeit leisten…

Natürlich ist der Abstimmungsbedarf für eine kreisangehörige Stadt größer als für eine selbstständige Kommune. Unmöglich ist es aber nicht, auch in Gladbeck eine städtische Impfaktion auf den Weg zu bringen. Warum also nicht mal drüber nachdenken?

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