Gladbeck. Die Sackgasse im Nordwesten von Butendorf entstand Anfang der 50er Jahre. Einst stand hier ein Bauernhof, dann bauten Bergleute Eigenheime.

Anfang der 50er Jahre taucht in Gladbeck der Name Stallhermstraße erstmals auf – als das Hinterland zwischen der Steinstraße und der B 224 in Butendorf bebaut wurde. Die ersten Bebauungen ab 1953 in Form von Einfamilienhäusern waren Eigentumsmaßnahmen von Bergleuten, die ihr künftiges Haus teils mit eigener Muskelkraft errichteten.

In den 70er Jahren kamen einige kleinere Mehrfamilienhäuser hinzu, die Bebauungen an der Südwestseite der Straße waren attraktive Nachverdichtungen in Citynähe. Eines blieb die Stallhermstraße von Anfang an: eine Sackgasse. Seit den 80er Jahren wird sie mit einer Schallschutzwand vor dem Verkehrslärm der B 224 abgeschirmt. Der mögliche Ausbau der B 224 zur A 52 trieb Anwohner schon einmal auf die Barrikaden.

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Ein Teil der Bohmertstraße wurde in Stallhermstraße umbenannt

Die eigentliche Stallhermstraße ab Bohmertstraße ist etwa 300 Meter lang. Dazu kam ein kleines Teilstück der Bohmertstraße – der knapp 100 Meter lange Abschnitt bis zur Steinstraße. Er wurde im November 1953 von Amts wegen umbenannt in Stallhermstraße. Vermutlich, um das Auffinden und Erreichen der Anwohner der neuen Straße zu erleichtern.

Die Bohmertstraße selbst zählt zu den ältesten Straßen der Stadt. Schon im Mittelalter gab es diese Wegeverbindung, die zu den ersten zählte, die ab 1898 einen Namen erhielten. Er geht zurück auf den Hof Bohmert, der etwas dort lag, wo heute die Waldorfschule zu finden ist. Einst verlief die Bohmertstraße bis zur Horster Straße.

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Der Bauernhof Stallherm lag dort, wo heute die Straße verläuft

Auch der Name Stallherm geht laut Heimatkenner Heinz Enxing auf einen Bauernhof zurück. Er lag tatsächlich ungefähr dort, wo die Stallhermstraße liegt. Der Name Stallherm ist, so Enxing, bereits in der allerersten Flurkarte von Gladbeck aus dem Jahr 1823 zu finden.

Nach der Jahrtausendwende wurde übrigens die Hinterlandbebauung an dieser Stelle erst mit dem Bau der kleinen Siedlung rund um den Bertha-von-Suttner-Weg vollendet: Er lieg zwischen Stallherm- und Steinstraße. Negativ beeinflusst wird das Wohnen an der Stallhermstraße durch die Problem-Immobilie Steinstraße 72, die in unmittelbarer Nachbarschaft steht.

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