Gladbeck. Die Caritas Gladbeck setzt ein Zeichen der Solidarität mit der LGBTQI+-Community. Weitere Regenbogen-Fahnen sollen stadtweit wehen.
Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Gladbeck hatten die ersten Regenbogen-Fahnen bereits zu Ostern am Kirchturm von Herz Jesu aufgehängt – die Flaggen wurden prompt entfernt. Nun soll dieses Statement für Vielfalt und Toleranz an vielen Kirchengebäuden doch wehen oder stehen. Den Anfang macht der Caritasverband mit einer unübersehbaren Botschaft.
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Riesig prangt das Banner – 3,5 Meter mal 4 Meter – an der Rückseite der Verbandsgeschäftsstelle. Dort an der Grabenstraße wird es gewiss in den kommenden Wochen die Blicke auf sich ziehen: Fahrgäste in Bussen, Menschen in Autos und auf Fahrrädern oder Fußgänger werden es passieren. Caritasvorstand Rainer Knubben erläutert: „Wir haben uns ganz bewusst für diese Fläche entschieden. An unserer Geschäftsstelle haben wir wegen der Corona-Pandemie wenig Publikumsverkehr.“
Gladbeck: Weitere Standorte und Aktionen sollen folgen
Antonia Gemein, zuständig für die Unternehmenskommunikation, ergänzt: „Wir haben an dieser Stelle zwei Flächen, auf denen wir unsere Kampagnen bewerben.“ Die aktuelle Aktion heißt „Das machen wir gemeinsam“ – das passe doch perfekt zu dem Signal für Solidarität mit der LGBTQI+-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer und intersexuell), finden die beiden Caritas-Vertreter.
Auf stabilem Kunststoff bekommt die Position Ausdruck, für die Knubben steht: Akzeptanz aller Menschen in der Gesellschaft. „Mit der Stadtkirche und den Jugendverbänden unter dem Dach des BDKJ ist die Entscheidung für diese Aktion gefallen.“. Die Initiatoren wollen ein Zeichen der Solidarität setzen für die Vielfalt unter den Menschen setzen. Knubben meint, „wir müssen nachdenken über die Sexualmoral in der katholischen Kirche.“ Das Wort aus Rom im März, dass die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare untersagt sei, habe ihn „sehr irritiert“. Als Kirche müsse man doch alle Menschen einladen. Knubben ist überzeugt: „Ich glaube, dass der liebe Gott viel toleranter ist als manche Leute!“ Auch im Caritasverband „sind sicherlich Menschen, die lesbisch, homosexuell usw. sein – das sollte selbstverständlich sein“.
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Dass ein Statement wie das Banner nicht überall auf Zustimmung stoße, sei klar. Aber: „Das stehen wir mit breiter Brust durch.“ Knubben freut sich, dass die Entscheidung für eine Teilnahme an der Aktion des Würzburger Studentenpfarrers Burkhart Hose gefallen ist. Mehr noch: „In Abstimmung mit der Pfarrei überlegen wir, an welchen Stellen wir weitere Fahnen aufhängen können.“ Das freut David Wenderdel, ein Vertreter des Mitinitiators Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und KjG-Mitglied. Er freut sich nicht nur, dass die Aktion, die an Herz Jesu ihren Anfang nahm, noch ausgeweitet wird. Wenderdel berichtet: „Für weitere Kirchen-Standorte, zum Beispiel Heilig Kreuz, wurden Regenbogen-Fahnen bestellt, die demnächst aufgehängt werden. Außerdem berät ein Arbeitskreis über mögliche weitere Aktionen.“
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Geplant ist, dass Regenbogen-Fahnen bis zum Ende der deutschlandweiten Aktion am 10. Mai wehen. Aber Knubben würde die Botschaft noch länger plakativ in die Welt hinaustragen. Knubben, Gemein und Wenderdel sind sich einig: Banner und Fahnen sollen darüber hinaus gehisst sein. Denn: „Das Thema ist noch nicht vom Tisch.“