Gladbeck. Weiterhin kann man ohne Corona-Test zum Discounter oder in Supermärkte. Nicht überall werden dabei in Gladbeck die Coronaregeln streng beachtet.
Seit Montag ist das Shoppen im Kreis Recklinghausen nur noch mit Vorlage eines negativen Coronatests möglich, jedenfalls, wenn es sich nicht um ein Lebensmittelgeschäft handelt. Während die Einzelhändler in Gladbeck sich also mit Click- und Meet-Konzepten und Testbescheinigungen beschäftigen müssen, ändert sich für die Supermärkte auch bei höherer Inzidenz von 114 nichts. Einige Beobachtungen.
Am Dienstagnachmittag beim Edeka an der Bottroper Straße: Der Parkplatz ist erwartungsgemäß voll. Obwohl der Sicherheitsmann neben der Drehtür nicht wirklich im Blick zu haben scheint, wie viele Kunden gerade rein- oder rausgehen, gibt es drinnen nur an wenigen Stellen Gedränge: Obstecke, Milchregal, Käsetheke. Margret Kammeier fühlt sich gut aufgehoben im „Frischecenter“. Die Seniorin hat gerade erst eine Lungenerkrankung überstanden und versucht dementsprechend besonders, dem Coronavirus aus dem Weg zu gehen. „Ich habe hier im Laden keine Bedenken bezüglich Corona“, sagt sie. Eine andere Kundin sieht das anders: Sie habe den Eindruck, dass mehr Kunden im Laden seien als erlaubt und dies nicht durchweg kontrolliert werde. Sie fühle sich unwohl.
Kritik gibt es zur Corona-Sicherheit beim Rewe an der Horster Straße
Kritik gibt es zur Corona-Sicherheit im Rewe an der Horster Straße. „Meine Tochter hat mich eigentlich gebeten, hier nicht mehr einkaufen zu gehen“, berichtet eine ältere Dame, die einen Kuchen in der Bäckerei vorne im Laden gekauft hat. „Der Rewe hat ein tolles, großes Angebot, aber die Gänge sind sehr eng und teilweise auch noch mit den Angeboten zugestellt. Es ist sehr schwer, die Abstände einzuhalten.“ Den selben Eindruck schildern auch Jennifer Hau und Gianluca D’Acquisto, während sie ihre Einkäufe in ihr Auto einladen. Hau: „Die Abstände einzuhalten klappt bei den engen Gängen nicht. Aber jetzt haben wir ja schon mal Einkäufe bis nächste Woche.“
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Das Problem mit der Enge scheinen also mehrere Einkaufende zu haben. Neben den Aufstellern mit Angeboten könnte auch ein Grund sein, dass es keine Pflicht gibt, einen Einkaufswagen mit in den Markt zu nehmen. So entscheiden sich viele Kunden gegen einen Wagen, was dazu führt, dass manch einer die Abstandsgebote vergisst. Ein Problem, das sowohl der Edeka als auch der Rewe teilen, ist die Anordnung der Kassen. Die Kassiererinnen und Kassierer sitzen versetzt Rücken an Rücken. Das führt dazu, dass die Schlangen an der Kasse direkt nebeneinander verlaufen und nur durch hängende Plexiglasscheiben getrennt sind.
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Bei den Aldi-Märkten sieht es einmal vorbildlich, einmal nachdenklich aus
Der innenstadtnahe Aldi-Markt an der Horster Straße beispielsweise löst das anders. Hier folgt stets eine Schlange auf eine Kasse. Eine Einkaufswagenpflicht wird gleich doppelt auf neonroten Schildern an der Schiebetür vermerkt. Dahinter sind ein automatischer Kundenzähler und ein Monitor aufgestellt, der als Ampel anzeigt, wie viele Personen noch in den Laden dürfen. Am frühen Dienstagabend sind es noch ganze 72. Die Kunden im Laden sind gut auf den Markt verteilt und kommen sich kaum in die Quere. Die Gänge sind im Discounter breit angelegt und Sonderangebote befinden sich in großen Körben, die in die Regalreihen integriert sind. Auf diese Weise werden Blockaden der Laufwege und damit Kundenstaus vermieden.
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Unkontrollierter läuft der Kundenstrom, so eine Kundin zur WAZ, beim neuen Aldi an der Schultenstraße. An Aktionstagen bilden sich schon frühmorgens lange Schlangen vor den Ladentüren. Der Zugang würde nicht kontrolliert, Desinfektion stehe – meist unbeachtet – neben dem Eingang. Anders bei Lidl an der Sandstraße: Hier gibt es, so eine Kundin, eine Einkaufswagenpflicht, am Eingang stehe eine automatische Handdesinfektion. Und im Rewe Hornstraße schaue auch jemand nach der Mund-/Nasenbedeckung und zur Reinigung der Wagen gebe es Desinfektionstücher.