Gladbeck. Das Impfzentrum Recklinghausen impft noch bis in den April über 80-jährige Senioren. In Gladbeck die zweithöchste Corona-Todeszahl im Kreis.
Kurzfristig hat der Kreis Recklinghausen zusätzliche Biontech-Impfdosen erhalten – und hat damit in dieser Woche fast die doppelte Menge an Impfstoff des deutschen Herstellers als bislang üblich. So kann das Impfzentrum 600 weitere Impftermine anbieten für über 80-Jährige. Sie sind nur telefonisch über die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) unter 0800 116 1172 zu vereinbaren, teilt der Kreis mit.
Wer 80 Jahre oder älter ist und noch keinen Termin für eine Erstimpfung hat, „der sollte nun die Chance nutzen und kurzfristig einen Termin vereinbaren“, sagt Patrick Hundt, Leiter des Impfzentrums. Wichtig: Die Impfungen der über 80-Jährigen sind noch nicht abgeschlossen, Personen ab 70 Jahren können noch nicht geimpft werden. Sie werden informiert, sobald sie an der Reihe sind. Wer dennoch einen Termin bucht, muss am Impfzentrum abgewiesen werden.
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Impfzentrum Recklinghausen bis April mit dem Impfen von über 80-Jährigen beschäftigt
Das Impfzentrum Recklinghausen sei nach wie vor „gut ausgelastet“ mit den Impfungen von über 80-Jährigen, so Kreissprecherin Lena Heimers. Aus anderen Impfzentren waren Meldungen über „freie Kapazitäten“ bekanntgeworden. Im Kreis würden noch bis in den April über 80-Jährige geimpft, heißt es.
Ebenfalls nicht geimpft werden können Personen der impfberechtigten Berufsgruppen, die ihren Termin über die KVWL buchen. „Den richtigen Anmeldeweg zu nutzen, ist sehr wichtig, da wir entsprechend der Termine Impfstoff abrufen“, erklärt Hundt. Eine freie Impfstoffwahl gebe es nicht - das Land gibt klar vor, wer mit welchem Impfstoff geimpft werden darf.
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101 Corona-Tote in Gladbeck: Zweithöchste Opferzahl im Kreis Recklinghausen
Unterdessen hat die Corona-Pandemie inzwischen mehr als 100 Tote in Gladbeck gefordert: Das Kreisgesundheitsamt meldete Dienstag zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona, sodass die Gesamtzahl der Gladbecker, die mit oder an der Infizierung starben, auf 101 stieg.
Damit hat die Stadt die zweithöchste Zahl an Corona-Toten im Kreis nach Recklinghausen (188 Opfer). Bei der Corona-Sterberate (bezogen auf die Einwohnerzahl) liegt Gladbeck an fünfter Stelle. Die höchste Sterberate gibt es im Ostvest: In Datteln liegt sie mit 71 Corona-Toten bei 35.500 Einwohnern am höchsten (0,19 Prozent) gefolgt von Oer-Erkenschwick mit 55 Todesopfern bei 30.300 Einwohnern (0,18).
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Fünf Prozent der Gladbecker inzwischen mit Corona infiziert
Es folgen Recklinghausen und Herten (92 Opfer) – beide mit 0,15. Deutlich höher liegt Gladbecks Corona-Sterberate im Vergleich mit Essen (500 Tote bei 580.000 Einwohnern) und Bottrop (95 Tote bei 117.000 Einwohnern) – dort jeweils 0,08. In Gelsenkirchen liegt die Quote bei 0,14 (351 Todesopfer, 260.000 Bewohner).
Mit mehr als 3800 Fällen in Gladbeck hat die Stadt zu Wochenbeginn die Quote von fünf Prozent der Bevölkerung überschritten, die inzwischen infiziert waren oder es noch sind.