Die Menschen in Gladbeck geben Beschwerden auch zunehmend per Email an die Stadtverwaltung weiter. Welche Kritikpunkte in der Top-3-Liste stehen.

Immer mehr Menschen melden Beschwerden per App der Stadtverwaltung Gladbeck. Dabei sind klar Felder erkennbar, auf denen besonders viele Mängel registriert werden.

„Es gab 2020 mit 2823 Meldungen erneut eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, stellt David Hennig, Sprecher in der Stadtverwaltung, fest. Diese Hinweise – ein Plus von 536 im Vergleich zu 2019 – kamen jedoch längst nicht alle über die Melde-App. Diesen Weg nutzten die Bürger zwar mit Abstand am häufigsten, nämlich 2214 Mal, aber auch 353 Emails gingen im Rathaus ein (Platz 2). Anno 2019 sah das Verhältnis noch so aus: 1658 Meldungen per App, 239 über Emails. Vor vier Jahren schickten Hinweisgeber 625 Nachrichten über die Melde-App/Gladbeck-App und schrieben 159 Emails.

Gladbeck: Bürger suchen auch das persönliche Gespräch mit der Stadtverwaltung

Immerhin 76 Mal riefen Bürger im Jahr 2020 an, um Missstände und Beobachtungen weiter zu geben. 2019 waren es noch 95 telefonische Mitteilungen. Aber auch weitere Möglichkeiten, Kritik loszuwerden, werden genutzt – wenn auch mit abnehmender Häufigkeit im Laufe der Zeit. Sprachen Gladbecker im Jahre 2016 noch persönlich 114 Mal im Rathaus vor, sind für 2020 lediglich 19 Gespräche in der Statistik aufgeführt. Eine abnehmende Tendenz ist ebenfalls im Bereich der Briefe und Fax-Nachrichten erkennbar. Letztere gab es im vergangenen Jahr überhaupt nicht mehr. Die Bürgersprechstunde nutzten 2016 die Menschen noch stärker (48) als vier Jahre darauf (19) – was aber auch der Corona-Pandemie geschuldet sein dürfte. Kontinuierlich leicht steigend in der Beliebtheitstendenz ist hingegen das soziale Netzwerk: von 16 Fällen (2016) auf 36.

+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Gladbeck verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++

Und was sind die Bereiche, die Gladbecker besonders ärgern? Die Top 3 für das Jahr 2020 führen Falschparken und Verkehrsbehinderungen an – offensichtlich ein Dauerärgernis. 638 derartige Beschwerden erreichten die Stadtverwaltung. Auf Platz 2 im Ranking landen Müllablagerungen mit 472 Hinweisen. Unter „Allgemeine Gefahrenabwehr“ sind 231 Meldungen gelistet. Dabei handelt es sich um die Beseitigung von Störungen und Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, so Hennig. Er erläutert, das könnten beispielsweise Lärm- und/oder Geruchsbelästigungen sowie Gefahren durch Tiere sein. Der Stadtsprecher: „Hierunter fallen auch die Corona-Meldungen, denn eine eigene Kategorie haben wir dafür nicht.“