Gladbeck. . Kurzer Draht ins Rathaus: In Gladbeck können Bürger ab sofort mit einer “Melde-App“ Missstände bei der Stadtverwaltung melden. Allerdings sollen nicht nur Klagen und Beschwerden per Smartphone gesendet werden, sondern auch Idee und Anregungen. Die Stadt rechnet mit einer aktiven Nutzung.

Beschwerden, Hinweise und Anregungen können Gladbecker auf viele Wege bei der Stadtverwaltung loswerden: per Telefon, schriftlich, im Büro von Bürgermeister Ulrich Roland oder bei ihm persönlich. Ab sofort gibt’s einen weiteren kurzen Draht zum Rathaus: die „Melde-App“. Verwaltungschef Roland betont: „Ich bin froh, dass es auch um Ideen geht, nicht nur um Klagen und Beschwerden.“

Er sieht in der Handy-App eine Erweiterung des Gladbecker Bürgerservices. Und eine zusätzliche Chance, „Missstände in unserer Stadt aufzudecken“. Ob Schlaglöcher oder wilde Müllkippen: Wer die App nutzt, kann an Ort und Stelle eine Meldung samt Foto an die Verwaltung schicken. Und diese könne im Normalfall schnell reagieren.

Gratis-App ist über die Homepage der Stadt abrufbar

Die Neuerung ist für Apple- und Android-Gerät gratis in den entsprechenden Stores unter den Suchbegriffen „Melde-App“ oder „Gladbeck“ verfügbar. Stephan Altmann, der für die technische Umsetzung verantwortlich zeichnet, ergänzt: „Die Melde-App ist außerdem über die Homepage der Stadt direkt abrufbar.“

Michael Berger, langjähriger Beschwerde-Manager im Rathaus, erklärt: „Ist eine Meldung verschickt, läuft sie automatisch bei mir auf.“ Der Sender erhalte eine Eingangsbestätigung. Die Nachricht werde an die entsprechende Fachdienststelle zur Bearbeitung weitergeleitet. Berger verspricht: „Das Ergebnis wird dem Bürger anschließend mitgeteilt.“ Stadtsprecher Tim Deffte erwartet in der Anfangszeit eine „gewisse Euphorie“ in der Einwohnerschaft: „Die Melde-App wird zuerst bestimmt sehr aktiv genutzt, und dann pendelt’s sich ein.“

350 bis 400 Meldungen pro Jahr

Durchschnittlich erreichen pro Jahr 350 bis 400 Bürger-Meldungen die Stadtverwaltung – die Anliegen, die von Angesicht zu Angesicht dem Bürgermeister vorgetragen werden, nicht mitgerechnet. „Dann kämen wir auf eine vierstellige Zahl“, sagt Roland. Aus einem Wochenende kehre er häufig mit den „Taschen voller Zettel“ an seinen Schreibtisch zurück.

Experte Berger vergleicht: Im Jahr 2006 richteten die Gladbecker 214 Hinweise an die Verwaltung. Sechs Jahre später waren es schon 350 Meldungen – Tendenz steigend. Bei 40 Prozent handelte es sich laut Michael Berger um Beschwerden, 60 Prozent machten Anregungen und ähnliches aus. Roland: „Die Gladbecker Bürgerschaft ist äußerst aktiv.“