Gladbeck. . Knackpunkt bei der Straßensanierung ist und bleibt das liebe Geld. Der Gladbecker SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Hübner sieht einen „Sanierungsstau“ und dringenden Handlungsbedarf, beispielsweise an der Landstraße. Drei konkrete Projekte stehen auf der Agenda. Finanzansatz soll aufgestockt werden.

„Der Straßenzustand in Gladbeck ist schlecht – Punkt!“ Michael Hübner redet nicht drumherum: Es müsse etwas getan werden an den heimischen Verkehrswegen – und zwar dringend, meint der sozialdemokratische Fraktionschef, „wir haben Sanierungsstau“.

Insbesondere per Mängel-App erreichen die Stadtverwaltung Bürgerbeschwerden, sagt Tim Deffte, Sprecher im Rathaus: Mal werde ein herausragender Pflasterstein gemeldet, mal handele es sich auch um größere Schäden. Er meint: „Das Thema hat wieder an Fahrt aufgenommen, nachdem SPD und Grüne gefordert haben, den ,Soli’ umzuschichten.“

Auf diesem Wege solle Geld für die Sanierung maroder Straßen im Westen locker gemacht werden. Regelmäßig würden Kollegen vom Ingenieuramt Runden gehen, um Schäden festzustellen. „Welche Straßen besonders betroffen sind, kann man nur schwer sagen“, so Deffte. Konkrete Stellen, die immer wieder für Ärger sorgen, wollte er nicht benennen.

Drei Projekte auf der Agenda

Michael Hübner fallen hingegen ad hoc zwei große Baustellen ein, die für Verdruss sorg(t)en. Eine sei die Horster Straße, wo bereits Arbeiten laufen (wir berichteten): „Da ist die Finanzierung auch geklärt.“ Deffte erklärt: „Für das Projekt bekommen wir Fördergelder des Bundes.“ Und die „fließen nur für große Straßen“. Anders sieht’s mit einem weiteren Sorgenkind aus, das nach Hübners Einschätzung dringend eine Therapie benötigt: „Die Landstraße muss gemacht werden – kilometerlang von oben bis unten. Doch da wird’s nur eine Anteilsförderung geben.“ Auf seiner Prioritätenliste stehe die Landstraße „sehr weit oben“. Allerdings: Es gebe noch keine Planung.

Welche Straßen und Wege würden Sie erneuern?

Rumpelstrecken, Schlaglöcher, Gehwege, auf denen sich Fußgänger eher die Haxen brechen, als gefahrlos von A nach B zu kommen: Ärgernisse, bei denen Bürger vielerorts in Null-Komma-Nichts auf 180 kommen.

Kennen auch Sie Straßen sowie Geh- und Radwege, die Autofahrern, Passanten und Drahtesel-Nutzern den letzten Nerv rauben? Verraten Sie uns diese Orte, von denen Sie überzeugt sind: Hier muss dringend etwas geschehen!

Sie erreichen uns in der WAZ-Lokalredaktion, Horster Straße 10, 29 98 38 oder per E-Mail (redaktion.gladbeck@waz.de).

Drei Bauprojekte stehen hingegen auf der Agenda: „Für die Kortestraße sind 180 000 Euro eingeplant, für In der Mark 200 000 und für die Elfriedenstraße 150 000 Euro.“ Die Entscheidung, welche potenziellen Baustellen zukünftig angepackt werden sollen, liege bei der Politik, betont Deffte.

Die Mitglieder im Fachausschuss haben grünes Licht für eine Aufstockung der finanziellen Mittel gegeben. Deffte rechnet vor: „Der ursprüngliche Ansatz für Straßenbau sowie Geh-und Radwege lag bei jeweils 100 000 Euro. Beide Bereiche sollen zusammen 400 000 Euro mehr bekommen“ – fifty:fifty für Straßen bzw. Geh- und Radwege.

Abrechnung liegt noch nicht vor

Die Anwohner der Straße „Gecks­heide“ freuen sich derweil, dass ihre kleine Straße, eine löchrige Holperstrecke, eine neue Fahrbahn bekommen hat. Der Stadtsprecher: „Was das gekostet hat, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, denn die endgültige Abrechnung liegt noch nicht vor."